Kalifornische Ermittler haben sich bei ihrer langen Suche nach dem berüchtigten "Golden State Killer" auf Plattformen für Ahnenforschung gestützt, die genetische Informationen eines Verwandten enthielten. Dies gab die Staatsanwaltschaft in Sacramento am Donnerstag bekannt.
Mindestens zwölf Morde und mehr als 45 Vergewaltigungen wurden dem Täter in den 70er und 80er-Jahren zugeschrieben. Am Mittwoch hatten die Ermittler bekanntgegeben, dass der 72-jährige Joseph James DeAngelo, der in einem ruhigen Vorort von Sacramento lebte, als lange gejagter mutmaßlicher Serienmörder in Gewahrsam genommen worden sei.
DNA-Spuren
Nach Angaben der Staatsanwalt wurden DNA-Spuren von einem der Tatorte mit genetischen Informationen in Stammbaum-Datenbanken verschiedener Online-Portale verglichen, die Ahnenforschung betreiben. Vorige Woche hätten sich Hinweise auf DeAngelo als möglicher Täter verdichtet. Der Mann wurde ins Visier genommen. Die Fahnder hätten durch von DeAngelo "weggeworfene" DNA-Proben weitere Beweise sammeln können, hieß es. Wie genau der mutmaßliche Täter überführt wurde, gab die Polizei zunächst nicht preis.
Der Mann wurde zunächst in zwei Mordfällen in Sacramento aus dem Jahr 1978 angeklagt, weitere Anklagen in anderen Teilen Kaliforniens sollten folgen. Am Freitag sollte DeAngelo in Sacramento erstmals vor Gericht erscheinen.