Ein halbes Jahr nach einer aufsehenerregenden Doppelvergewaltigung im italienischen Urlaubsort Rimini sind drei Beteiligte zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die Minderjährigen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren bekamen vor dem Jugendgericht in Bologna eine Strafe von neun Jahren und acht Monaten, wie italienische Nachrichtenagenturen am Donnerstag berichteten.
Der Anwalt zweier verurteilter Brüder kündigte Berufung an, da die Strafe seiner Ansicht zu hoch ist. Die Jugendlichen hätten Reue gezeigt. Die jungen Männer hatten im August ein polnisches Paar angegriffen und die Frau vergewaltigt. Später vergewaltigten sie auch eine Transgender-Prostituierte aus Peru.
Der 20 Jahre alte Haupttäter war zuvor schon zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Alle Verurteilten stammen aus dem Ausland. Berichte über die Taten hatten in der italienischen Öffentlichkeit ausländerfeindliche Ressentiments geschürt.
Erst am vergangenen Wochenende hatte ein Italiener aus rassistischen Gründen in der Stadt Macerata auf mehrere Afrikaner geschossen. Grund soll der Tod einer 18-Jährigen gewesen sein, die zerstückelt in zwei Koffern gefunden worden war. Zunächst wurde einem Nigerianer Mord angelastet, der Vorwurf wurde mittlerweile allerdings fallengelassen.