Mit den Worten "was muss denen fehlen, die das verkaufen??? für ein theaterstück - ok. aber als faschingskostüm - unterirdisch!" löste die deutsche Moderatorin Dunja Hayali gestern eine Diskussion über Kinderkostüme aus, die über Amazon vertrieben werden.
Deutsche Medien haben die Debatte aufgegriffen, aber mit dem Hinweis versehen, dass Amazon als Plattform auftritt und die Subhändler diese Kostüme vertreiben - noch dazu vor allem auf dem britischen Markt. Dort sind historische Kostüme aus der Zeit der Weltkriege keine Seltenheit - auch nicht für Kinder.
Diskussion auf Twitter
Die Meinungen der User sind geteilt, wie Beiträge unter dem Posting von Dunja Hyalali zeigen:
"Das ist einfach nur verstörend und verstehe nicht, wie so etwas auf einem Marktplatz existieren kann."
"Das sind überwiegend Firmen aus UK. Dort gibt es in den Dörfern noch viele Veranstaltungen, auf denen die Kriegszeiten zelebriert werden. #KeepcalmAndCarryOn Es gibt im Moment ganz andere Baustellen, über die man sich aufregen kann."
"Liebe Leute da wird irgend ein übereifriger Praktikant, in einer für ihn fremdensprache ein paar Hashtag Vorschläge ungeprüft eingefügt haben.Es gibt auch historische Umzüge da gibt es auch Kostüme. Überhaupt individuelle,kreative Kostüme kann man nicht kaufen."
Nicht der erste Aufreger
In den vergangenen Jahren hatten Konzerne mehrfach Skandale ausgelöst: 2014 musste das Modelabel Zara einen gestreiften Schlafanzug mit gelbem Stern zurückziehen, der an die Kleidung jüdischer Häftlinge in NS-Konzentrationslagern erinnerte. Im vergangenen Oktober sah sich die Pflegeprodukte-Marke Dove zu einer Entschuldigung veranlasst, nachdem in einer Werbung ein farbiges Model nach dem Wechsel seines Tops in ein weißes mutiert war. Erst zu Beginn des Jahres geriet H&M unter schwere Kritik, weil der schwedische Modekonzern für einen Kapuzenpullover mit der Aufschrift "Coolster Affe im Dschungel" einen dunkelhäutigen Buben modeln ließ und damit Empörung ausgelöst hat.