Im Juni 2016 war es, als der "Erdbeermond" in aller Welt für größtmögliche Erregung sorgte. Menschen erwarteten sich einen riesigen, fruchtig roten Vollmond, stellten womöglich schon große Schüsseln Schlagobers dazu bereit. Am Ende war die Rotfärbung eher bescheiden, die Aufregung doch größer als Luna selbst. Und: Der Vollmond im Juni wird stets "Erdbeermond" genannt. Wenn es in sozialen Netzwerken hyperventiliert, bedeutet dies noch lange nicht, dass es sich nicht um erwartbare astronomische Gegebenheiten handelt.

Supermond

Heute Nacht soll sich der sonst dezente Erdtrabant gleich in dreifach-besonderer Ausführung – das gab es zuletzt vor 150 Jahren – zeigen: Als "Blutmond", "Blauer Mond" und als "Supermond" sowieso. Wahr ist: Einen XXL-Mond in maximaler Erdnähe gab es am 2. Jänner des noch jungen Jahres. Luna wird unserem Planeten wieder nahe sein, aber keine Rekorde sprengen. Merke: Fehlen nötige Vergleichspunkte, ist der Größenunterschied ohnehin ein relativer.

Blauer Mond

Dass wir einen "Blauen Mond" erleben, steht hingegen außer Frage. Diese astronomische Besonderheit liegt dann vor, wenn in nur einem Kalendermonat gleich zwei Vollmonde zu bewundern sind. Der Erdbegleiter wird dabei nicht blau schimmern, vielmehr dürfte die Bezeichnung aus dem Englischen entstammen. "Once in a blue Moon" bedeutet etwa: "Alle heiligen Zeiten". Eine relative seltene Angelegenheit also - erfreulich für all jene, die ihren Blick gerne zum Rund am Nachthimmel richten.

Blutmond

Und dann ist da noch der "Blutmond". Im Verlauf einer totalen Mondfinsternis, nämlich dann, wenn Sonne, Mond und Erde auf einer Linie liegen, können sich zumindest Teile der Welt eine himmlische Gala-Vorführung erwarten. Der Mond verdunkelt sich nicht völlig, wenn er durch den Schatten der Erde zieht. Das Licht der Sonne wird in weiterer Folge durch die Erdatmosphäre gestreut, eine Tönung im dunkelroten Spektrum ist die Folge.

Wolkenloses Wetter vorausgesetzt, wird die totale "Lunar Eclipse" in der Arktis, in Alaska, Australien und Asien voll zu sehen sein. Ein "Blutmond" über Österreich steht für den 27. Juli an, heute ist bei uns bestenfalls eine Halbschattenfinsternis zu erwarten. Wer sich mit dem mystischen Erdsatelliten und seinen Effekten auf die Erde und ihre Mitreisenden beschäftigt, findet auch nach der heutigen Nacht genug Faszinosa, denn: Super ist unser Mond schon seit 4,5 Milliarden Jahren.

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