Wegen der hohen Besucherzahl plant die Stadt Venedig im neuen Jahr einige Maßnahmen zur Regelung des Massentourismus. So sollen Ampeln den Zugang von Urlaubern zum Markusplatz regeln, kündigte der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, an.
Auf dem Platz sollen sich maximal 65.000 Personen zur selben Zeit aufhalten. "Wir wollen niemandem den Weg zum Markusplatz versperren, sondern lediglich den Zugang besser regeln", betonte der Mitte-rechts-Bürgermeister, der 2018 seine Kandidatur für ein zweites Mandat einreichen will, laut Medienangaben.
Einwohner und Personen, die auf dem Markusplatz und Umgebung arbeiten, sollen eine Karte bekommen, um Zugang zum Areal zu erhalten. "Einbahnverkehr" soll in einigen Gassen und auf bestimmten Brücken eingeführt werden, wenn der Touristenandrang besonders stark ist. Strenge Sicherheitsvorkehrungen wurden für Silvester ergriffen. Taschen und Rucksäcke der Besucher werden beim Eingang zum Markusplatz kontrolliert.
Langwierige Diskussionen
Seit Jahren diskutieren die Verantwortlichen der Gemeinde über Maßnahmen zur Regelung der Touristenströme. Täglich tummeln sich in der Stadt bis zu 100.000 Besucher, während der Karnevalszeit sind es sogar 130.000. Deswegen drängt der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, schon seit Jahren auf die Einführung eines "Numerus clausus" für Touristen.
Auch wegen der hohen Besucherzahlen ist Venedig seit Jahrzehnten mit einem starken Einwohnerschwund konfrontiert. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Zahl der Bewohner von 175.000 auf ein Rekordtief von weniger als 55.000 Menschen gesunken, wie aus Angaben der Gemeinde hervorgeht. Noch im Jahr 2000 zählte die Lagunenstadt 66.386 Einwohner.