Nach einem falschen Notruf eines 25-Jährigen ist in der Stadt Wichita im US-Staat Kansas ein Mann von der Polizei erschossen worden. Der Anrufer habe vorgegeben, es habe eine Schießerei und eine Geiselnahme gegeben, sagte der stellvertretende Polizeichef von Wichita, Troy Livingston, am Freitag (Ortszeit). Das habe sich aber als Schwindel herausgestellt.
Nach dem Notruf sei die Polizei zu der angegebenen Adresse gefahren. Nachdem ein Mann vor das Haus getreten sei, hätten die Polizisten vermutet, er zöge eine Waffe. Daraufhin habe ein Polizist auf den Mann geschossen. Laut Medienberichten handelt es sich bei dem Opfer um einen 28-jährigen Mann, Vater von zwei Kindern.
Totaler Alptraum
"Wegen der Handlungen eines Spaßvogels haben wir ein unschuldiges Opfer", sagte Livingston. Wenn der Anruf mit dem falschen Notfall nicht getätigt worden wäre, wäre die Polizei auch nicht dort gewesen. Der Vorfall vom Donnerstagabend sei ein tragisches Beispiel für falsche Notrufe, in denen "Spaßvögel" anriefen, um in der Hoffnung über einen erfundenen Vorfall zu berichten, dass das Haus des Opfers von der Polizei durchsucht werde. "Der Vorfall ist ein Alptraum für alle Beteiligten", sagte er.
Nun haben Polizisten einen Verdächtigen 25-Jährigen in Los Angeles fest, wie die US-Sender ABC und NBC berichteten. Hintergrund des Fake-Notrufs soll ein Streit zwischen zwei Spielern von Internet-Computerspielen gewesen sein, wie NBC unter Berufung auf mehrere nicht genannte Quellen bei Strafverfolgungsbehörden berichtete. Demnach wollte der nun Festgenommene einem anderen Online-Gamer einen Streich spielen, gab jedoch bei der Polizei eine falsche Adresse an.
So gingen die Polizisten von einer Geiselnahme im Haus des 28-Jährigen aus, der mit dem Streit gar nichts zu tun hatte. Wie seine Mutter der Lokalzeitung "Wichita Eagle" sagte, spielte ihr Sohn keinerlei Computerspiele.