Nach Einschätzung der katholischen Hilfsorganisation Caritas International gibt es auf der Welt so viele Krisenherde wie lange nicht mehr. "Wir haben es mit einer unfriedlicheren Welt zu tun, in der mehr Konflikte als je zuvor herrschen", sagte der Leiter von Caritas International, Oliver Müller, laut einem Bericht vom Freitag dem deutschen Südwestrundfunk (SWR).
Sein Hilfswerk sei derzeit in mehr als 70 Ländern aktiv, darunter seien akute Krisenherde wie Syrien, Kongo und Südsudan. Zugleich erinnerte Müller daran, dass viele Menschen unter den Folgen von Dürren, Bränden oder zu viel Regen leiden müssten. "Was uns Sorgen bereitet, ist die stark gestiegene Zahl der Naturkatastrophen." Man gehe mittlerweile von etwa 350 Naturkatastrophen pro Jahr aus, also etwa doppelt so viele wie noch in den 1990er Jahren. Dies hänge wahrscheinlich auch mit dem Klimawandel zusammen, erklärte der Müller.
Nach seinen Angaben ist die Spendenbereitschaft "stark gestiegen". Demnach will die Caritas in diesem Jahr für geleistete Hilfe voraussichtlich 87 Millionen Euro ausgeben - nach 67 Millionen im Jahr zuvor. Das liege auch daran, dass mehr öffentliche und kirchliche Mittel zur Verfügung gestellt worden seien.