Ein Mann hat sich im hessischen Wetzlar in einem Altkleider-Container eingeklemmt und ist dabei tödlich verunglückt. Der 40-Jährige steckte kopfüber im Einwurfschacht fest, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Vorfall ereignete sich bereits am Christtag. Zeugen alarmierten Polizei und Rettungskräfte, als sie den leblosen Mann im Container-Schacht sahen.

Erste Versuche von Polizei und Feuerwehr, dem Mann heraus zu helfen, scheiterten. Das Behältnis musste von der Feuerwehr mit Spezialwerkzeug aufgeschnitten werden. Der Notarzt versuchte den Mann wiederzubeleben. Doch für den 40-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.

Die Polizei geht davon aus, dass sich der Mann an der Einwurfklappe vorbei mit dem Oberkörper in den Container hinein lehnte. So habe er wohl an die Kleidung im Inneren herankommen wollen. Nach ersten Erkenntnissen klemmte der Kippmechanismus der Klappe den Mann in Höhe des Bauches ein. Deswegen habe er sich nicht selbst befreien können.

Der mit Bügel und Ladeklappe versehene Container sei von seiner Bauart so konzipiert, dass eine Entnahme von Kleidung durch Unbefugte verhindert werden soll, erklärte die Polizei.

Nach Angaben der Beamten handelt es sich bei dem Todesopfer nicht um einen Obdachlosen. Der aus Rumänien stammende Mann hatte einen festen Wohnsitz in Wetzlar. Um die genaue Todesursache zu klären, beantragte die Staatsanwaltschaft Wetzlar eine Obduktion. Mit einem Ergebnis der Untersuchung sei Anfang kommenden Jahres zu rechnen.

Polizeisprecher Guido Rehr sagte in Dillenburg zu dem Fall: "Das ist eine tragische und unglückliche Art zu Tode zu kommen, die auch für die Polizei nicht alltäglich ist." Ein ähnlicher Fall hatte sich an einem September-Abend 2016 in Laubach bei Gießen ereignet. Ein Flüchtling aus Syrien wollte sich im Schutz der Dunkelheit aus dem Container bedienen. Dabei klemmte er sich in der Klappe ein und konnte sich nicht mehr befreien. Zeugen verständigten die Polizei. Die Feuerwehr konnte den bewusstlos gewordenen Mann befreien und wiederbeleben. Er wurde in kritischem Zustand in eine Gießener Klinik gebracht. Wenige Tage später erlag er aber seinen Verletzungen.

Seltene Zwischenfälle

Dass Diebe auf der Suche nach Altkleidern in Containern steckenbleiben und auffallen, sei selten, sagte Rehr. Wenn ihnen die Entnahme ohne Komplikationen gelinge, bekomme es die Polizei nicht mit. "Es weiß ja niemand, was drin war und was fehlt, wenn der Container geleert wird", sagte Rehr. Es komme aber häufiger mal vor, dass versucht werde, die Schlösser an den Containern zu knacken. "Die Täter nutzen die Kleider für den Eigenbedarf oder versuchen sie gewinnbringend weiterzuverkaufen." Fest stehe aber: Gegenstände aus Altkleider-Containern zu fischen, sei Diebstahl, sagte Rehr