Ein großer Waldbrand hat im Norden Mallorcas den Bewohnern des Hafenortes Port de Pollenca den Schlaf geraubt. Die Flammen hätten in der Nacht zum Donnerstag im Tramuntana-Gebirge innerhalb weniger Stunden 75 Hektar vernichtet, teilte die balearische Naturschutzbehörde Ibanat mit. Am Donnerstag gab es Entwarnung: Die Lage habe sich nach Tagesanbruch deutlich gebessert.
Die Bewohner von rund 60 in der Nacht evakuierten Häusern konnten inzwischen in die eigenen vier Wände zurückkehren, wie der Notdienst der spanischen Ferieninsel berichtete.
"Sehr besorgt"
"Inferno in Port de Pollenca", titelte die Regionalzeitung "Ultima Hora" am Donnerstag. In dem von Touristen gern besuchten 6.500-Einwohner-Ort an der Bucht von Pollenca bangten unzählige Menschen lange um ihr Hab und Gut - und auch um ihr Leben. "Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan", sagte ein Bewohner dem spanischen Fernsehsender RTVE. Auch die regionale Regierungschefin Francina Armengol blieb auf und zeigte sich in der Nacht auf Twitter "sehr besorgt".
Unter den Dutzenden Menschen, die die Nacht in einem Sicherheitslager verbringen mussten, waren nach einem Bericht der "Mallorca Zeitung" auch Pensionisten und kleine Kinder. Ob Touristen unter den Betroffenen waren, wurde vorerst nicht bekannt. Das Feuer war am Mittwoch gegen 21.30 Uhr im Tramuntana-Gebirge im Waldstück Coll de Soller in unmittelbarer Nähe von Port de Pollenca ausgebrochen. Die Flammen wurden in der Nacht von stürmischen Windböen angefacht und breiteten sich schnell aus.
Siedlungen in Gefahr
Ganze Wohnsiedlungen und auch Luxusvillen waren zeitweilig in Gefahr. Sorgen bereitete unter anderem auch die Tatsache, dass sich das Feuer auch einem Gaslager näherte. Menschen und Häuser kamen nach den vorliegenden Informationen aber nicht zu Schaden. Die zerstörte Waldfläche entspricht knapp 90 Fußballfeldern.
Wie und warum das Feuer ausgebrochen ist, blieb zunächst unklar. Laut Medienberichten könnte eine Explosion in einer Hochspannungsstation die Ursache gewesen sein. Das Gefahrenniveau wurde am Donnerstag wieder von eins auf null herabgestuft, wie Ibanat mitteilte. Einsatzkräfte kämpften am Donnerstag aber weiterhin gegen das Feuer.