Auf der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel im Indischen Ozean ereignet sich alle Jahre im Dezember ein Naturwunder: Etwa 50 Millionen blutrote Weihnachtsinsel-Krabben sind dann unterwegs, um von Wäldern im Landesinnern aus ans Meer zu gelangen und dort ihre befruchteten Eier der Brandung zu übergeben.
Das ungewöhnliche Schauspiel auf der Insel südlich von Indonesien dauert gewöhnlich etwa zwei Wochen. Es sorgt für gesperrte Straßen, zieht Scharen von Touristen aus aller Welt an - und kann Anfang 2018 erstmals auch vom Sofa daheim über Google Street View verfolgt werden.
Vorrang für die Krustentiere
Der US-Internetkonzern schloss eigens einen Vertrag mit dem zuständigen Nationalparkbetreiber Parks Australia, um das Spektakel im Jänner zeigen zu können. Für die Aufnahmen hat Alasdair Grigg von Parks Australia gesorgt. Anfang Dezember machte er sich mit einer Kamera auf dem Rücken auf den Weg, um den Krabben über Stock und Stein zu folgen und ihre Wanderung minuziös zu dokumentieren. Die Krustentiere haben dabei stets Vorrang: Die Regierung lässt alljährlich Straßen sperren, um sie zu schützen. Auch wurden eigens Brücken gebaut, damit sie gefahrlos Straßen überqueren können.
Die Krabben leben das Jahr über in den üppigen feuchten Wäldern, halten so ihre Körper feucht und schützen sich vor der Sonne. Dort warten sie den Zeitpunkt ab, an dem Regenzeit, Mondzyklus und Gezeiten perfekt zueinander stehen, um die Reise Richtung Küste anzutreten.