Bei einem Brand in einem Gebäude mit einem Fitnesszentrum in Südkorea sind am Donnerstag mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen und 26 weitere verletzt worden. Allein 20 Leichen wurden nach Angaben der Feuerwehr in einer öffentlichen Sauna entdeckt. Die Opferzahl könnte weiter steigen. Viele Menschen bekamen offenbar zunächst nichts von dem Brand mit - als sie es bemerkten, war es zu spät.
Lodernde Flammen und dichter Rauch
In dem Gebäude in der Stadt Jecheon befanden sich ein Sportzentrum und ein öffentliches Schwimmbad mit Sauna. Das Feuer brach vermutlich auf einem Parkplatz im Erdgeschoß aus und breitete sich rasch auf das gesamte Gebäude aus. Fernsehbilder zeigten lodernde Flammen und dichte schwarze Rauchwolken. Menschen waren zu sehen, die auf einer Terrasse auf Rettung warteten.
Einige Menschen sprangen auf Luftkissen, die die Feuerwehr am Boden ausgelegt hatte. Dutzende Löschfahrzeuge und mehr als hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Der Brand konnte weitgehend gelöscht werden. Die Feuerwehr rechnete damit, in dem Gebäude weitere Opfer zu finden. "Das Feuer hat so viel giftigen Rauch produziert, dass viele Menschen nicht in der Lage waren, sich in Sicherheit zu bringen", sagte ein Sprecher. Feuerwehrleute durchkämmten das Gebäude auf der Suche nach möglichen weiteren Opfern.
Jecheon liegt im Zentrum Südkoreas, 120 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Seoul. Staatspräsident Moon Jae In drückte sein Mitgefühl aus und forderte die Behörden zu größten Anstrengungen bei dem Such- und Rettungseinsatz auf.
Olympische Flamme: Übergabe abgesagt
Wegen des Großbrandes wurde eine Veranstaltung im Zusammenhang mit den bevorstehenden Olympischen Winterspielen in Pyeongchang abgesagt: Eigentlich sollte am Freitag in Jecheon die Olympische Flamme übergeben werden. "Wir haben uns entschieden, die Veranstaltung wegen der Trauer um die Opfer abzusagen", sagte ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Es ist der folgenschwerste Brand in Südkorea seit einem Feuer in einer Lagerhalle in der Stadt Icheon, bei dem im Jahr 2008 40 Arbeiter ums Leben kamen.