Die Installation der Membranen, die den sogenannte Sarkophag mit der bestehenden Gebäudestruktur verbinden, dauere wegen der hohen Strahlenbelastung länger als erwartet, heißt es in der Antwort der deutschen Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen.
Es gehe dabei aber nicht um die Grundkonstruktion der Hülle, erklärte ein Sprecher des Umweltministeriums am Mittwoch in Berlin. Von einem reibungslosen Ablauf sei man bei einem so komplizierten Projekt nicht ausgegangen. Gut 30 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl hatten Spezialisten im November 2016 die Ruine mit der Schutzhülle verschlossen. Der 36.000 Tonnen schwere Sarkophag soll 100 Jahre Sicherheit vor radioaktiver Strahlung garantieren.
Der Bau soll Ende Mai 2018 abgeschlossen werden, wie der ukrainische Umweltminister Ostap Semerak am 8. Dezember per Facebook mitgeteilt hatte. Grund für die Verzögerung ist nach Angaben der Bundesregierung das sehr hohe Strahlungsniveau an einem Ende der Schutzhülle. Um die Arbeiter zu schützen, könne dort nur zeitlich eingeschränkt gearbeitet werden. Zudem habe es beim Bau eines Belüftungssystems Verzögerungen gegeben.
"Es verheißt nichts Gutes, dass sich schon die Arbeiten am Sarkophag so stark verzögern und komplizierter sind als zunächst gedacht", sagte die atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Sylvia Kotting-Uhl.