Zum ersten Jahrestag des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz hat der deutsche Justizminister Heiko Maas Mängel bei der Hilfe für Betroffene eingeräumt. "Wir waren nicht ausreichend auf die Folgen eines solchen Terroranschlag für die Betroffenen vorbereitet", schreibt Maas in einem Gastbeitrag für den Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe).

"Dafür können wir uns bei den Opfern und Hinterbliebenen nur entschuldigen", so Maas. "Es bleibt eine nie endende Aufgabe von Politik in einem demokratischen Rechtsstaat, aus Fehlern zu lernen und unsere Verantwortung gegenüber Opfern von Terror wahrzunehmen", schreibt Maas weiter. Aus dem Abschlussbericht des Opferbeauftragten Kurt Beck lerne die deutsche Regierung, dass sie "noch mehr tun" könne, "um den Menschen beizustehen".

Bessere Betreuung gefordert

Der Islamist Anis Amri war am 19. Dezember 2016 mit einem Lastwagen in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gerast. Er tötete elf Menschen mit dem gestohlenen Lkw und erschoss dessen Fahrer. Etwa 70 Menschen wurden verletzt.

Der von der Regierung eingesetzte Hinterbliebenenbeauftragte Beck forderte jüngst eine bessere Betreuung von Anschlagsopfern und Angehörigen. Das erste Treffen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel mit Betroffenen und Angehörigen am Montag kritisierte er als zu spät. Am Dienstag wird des ersten Jahrestags des Anschlags gedacht.