In einem im Internet verbreiteten Video des Prozesses in der südchinesischen Provinz Guangdong vom Wochenende ist zu sehen, wie die Angeklagten in Handschellen von Polizisten in dem Stadion herumgeführt wurden.

Die Urteile wurden über Lautsprecher verkündet, während die Angeklagten auf einem Podium standen. Die ihnen vorgeworfenen Taten reichten von Drogenhandel bis Mord.

Zahlreiche Jugendliche sahen zu

Zehn der zwölf Angeklagten wurden zum Tode verurteilt und unmittelbar nach der Urteilsverkündung zur Hinrichtung abgeführt. Unter den Zuschauern waren zahlreiche Jugendliche in Schuluniform.

Ein Gericht der Stadt Lufeng hatte in der vergangenen Woche dazu eingeladen, sich die "Open-Air-Verhandlung im Stadion" anzusehen, wie die staatliche Zeitung "Global Times" berichtete. Der Zeitung zufolge gab es in Lufeng bereits 2015 eine solche "Open-Air-Verhandlung" mit 10.000 Zuschauern.

Die Zeitung "Beijing News" verbreitete das Video wie einige andere Medien, kritisierte das Gericht am Montag jedoch dafür, aus den Urteilsverkündungen ein Spektakel gemacht zu haben.

Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen ist China das Land mit den meisten Hinrichtungen weltweit. Peking veröffentlicht allerdings keine Zahlen zu den vollstreckten Todesurteilen.