Miss Irak, Sarah Idan, und Miss Israel, Adar Gandelsman hatten sich Mitte November bei der Wahl der Miss Universe in Las Vegas gemeinsam ablichten lassen und Bilder über Instagram im Internet verbreitet. "Darf ich vorstellen, das ist Miss Irak und sie ist großartig", schrieb Gandelsman zu dem Foto. Idan revanchierte sich mit "Frieden und Liebe von Miss Irak und Miss Israel". Bei dem Miss Universe-Contest sind solche Fotos von Teilnehmerinnen alltäglich. Diese lösten allerdings einen regelrechten Shitstorm im Netz aus - vor allem in der arabischen Welt.
Viele Kommentatoren machten ihrem Ärger Luft: Die irakische Miss lasse sich "mit dem Feind ablichten" oder "Miss Israel hat in der israelischen Armee gedient und den Tod und die Vertreibung Hunderter Palästinenser verursacht", hieß es unter anderem. Obwohl Idan sich daraufhin entschuldigte und erklärte, sie hätte mit dem Bild nur ihren Wunsch nach Frieden zwischen allen Ländern ausdrücken und keinesfalls die israelische Regierung unterstützen oder jemanden verletzen wollen, folgten Anfeindungen und Drohungen. Die gingen schließlich so weit, dass Verwandte von Sarah Idan in die USA flüchten mussten, berichtete die israelische Nachrichtenseite haaretz.com unter Berufung auf einen Tweet von Idan. Idan selbst lebt in den USA.
Das Posting von Miss Irak
In Israel hingegen gab es positive Reaktionen zu dem Bild der beiden Missen: Ein Sprecher des Premierministers sprach von einer "großartigen Botschaft der Hoffnung für die Region". Die israelische News-Seite "Ynet" lobte Gandelsman für ihren Versuch, "Herzen einander näherzubringen". Gandelsman und Idan stehen auch nach der Miss Universe-Wahl weiter in Kontakt.