Weitere Frauen werfen dem bekannten US-Plattenboss Russell Simmons (60) sexuelle Übergriffe vor. In Interviews, die am Mittwoch von der "New York Times" veröffentlicht wurden, sagen drei Frauen, sie seien von dem Mitbegründer des Hip-Hop-Labels Def Jam vergewaltigt worden. Die namentlich genannten Frauen, darunter eine Ex-Mitarbeiterin von Simmons und eine Musik-Journalistin, schilderten Vorfälle.
Die sollen zwischen 1988 und 2014 passiert sein. In einer Stellungnahme wies Simmons die Vorwürfe zurück. Diese Anschuldigungen hätten ihn "zutiefst erschüttert", teilte der Hip-Hop-Mogul der Zeitung mit. Alle seine Beziehungen seien einvernehmlich gewesen.
Attacken mit 17
Im November hatte die Drehbuchautorin Jenny Lumet (50, "Rachels Hochzeit") angebliche Übergriffe des Musikproduzenten beschrieben. Als 24-Jährige sei sie von ihm in New York sexuell belästigt worden. Zuvor war er von einem Model wegen Übergriffen im Jahr 1991 beschuldigt worden. Die Frau schilderte in der "Los Angeles Times" angebliche Vorfälle, als sie 17 gewesen sei.
Simmons reagierte damals auf die Veröffentlichung mit einem Statement auf Twitter, in dem er Anschuldigungen von nicht-einvernehmlichem Sex energisch zurückwies.
"Gedankenlos und unsensibel"
Ende November gab er die Leitung seiner Firmen ab. Er werde sich aus seinen Unternehmen zurückziehen, erklärte Simmons in einer Mitteilung. Darin entschuldigt er sich für "gedankenloses und unsensibles" Verhalten in einigen seiner Beziehungen. Er sei aber nie gewalttätig geworden, führte er weiter aus. Dies bekräftigte er am Mittwoch: Er werde unermüdlich gegen jedweden "Rufmord" ankämpfen, der ihn als gewalttätigen Mann darstelle, sagte er der "New York Times".
Def Jam gehört mit Künstlern wie Kanye West und Q-Tip zu den wichtigsten Hip-Hop-Labeln Amerikas.