Zum zweiten Jahr infolge hat sich Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi wegen des Weihnachtsbaums auf der zentralen Piazza Venezia viel Kritik zugezogen. "Dürr und traurig" bezeichnete die römische Tageszeitung "La Repubblica" die Tanne aus dem Trentiner Fiemme-Tal, die Raggi am Freitagabend selbst illuminierte.
Kampf gegen Verschwendungen und Transparenz bei den Ausgaben sind die Slogans, mit denen Raggi und ihre populistische Fünf Sterne-Bewegung im Juni 2016 die Bürgermeisterwahlen gewonnen hatte. Die erste Frau an der Spitze des römischen Gemeinderats scheint Austerität besonders ernst zu nehmen. Zum zweiten Jahr infolge musste Raggi Attacken und Hohn wegen des ausgemergelten und spärlich geschmückten Weihnachtsbaum hinnehmen.
"Sie mag Weihnachten nicht"
Der Weihnachtsschmuck ließ derart zu wünschen übrig, dass die Bürgermeisterin mit Kritik im Internet und in den Medien überschwemmt wurde "Der Christbaum sieht wie eine Klobürste aus", kommentierten Internet-Surfer. Zwar ist die Tanne aus der Dolomiten-Skiortschaft Madonna di Campiglio höher als im vergangenen Jahr, sie wirke jedoch durchaus schäbig.
"Schaut euch den Weihnachtsbaum in Mailand an", schrieb ein Bürger mit Anspielung auf die ewige Rivalität der Römer mit der lombardischen Hauptstadt. In Mailand ist die Weihnachtsattraktion der zwölf Meter hoher Christbaum, den Swarovski mit 36.000 Lichtern und 10.000 Kristallfiguren des Tiroler Kristallkonzerns geschmückt hast.
"Nächstes Jahr Schluss mit dem Weihnachtsbaum und her mit einer Krippe!", war auf einem Kommentar zu lesen. Das Fazit einer Römerin: "Es gibt eine einzige Erklärung für all dies: Die Bürgermeisterin mag Weihnachten nicht".