Ein drohender Ausbruch des Vulkans Agung versetzt Bewohner und auch Urlauber auf der indonesischen Ferieninsel Bali in Alarmzustand. Rund 100.000 Menschen müssen die Region verlassen. Die Behörden riefen die höchste Warnstufe aus. Der Vulkan Agung stößt seit einigen Tagen eine Rauch- und Aschewolke aus, am Montag stieg die Wolke 3400 Meter hoch in den Himmel. In nahegelegenen Dörfern ging Asche nieder, tausende Schutzmasken wurden an die Einwohner verteilt. Die Behörden riefen bereits die höchste Warnstufe aus. Die Sperrzone wurde von sieben auf zehn Kilometer im Umkreis des Vulkans erweitert.
Birigit Rieger kommt ursprünglich aus Graz und lebt seit 15 Jahren auf Bali. Sie betreibt dort gemeinsam mit ihrem Mann Made seit zwei Jahren das Balila Beach Resort, das etwa 15 Kilometer vom Mount Agung entfernt ist. Mit guter Sicht auf die Rauchschwaden und Aschewolken, die der Vulkan seit Tagen ausspuckt. Im Moment sei die Stimmung noch relativ entspannt, erzählt Birgit der Kleinen Zeitung. Denn "außer der gigantischen Rauchwolke auf unserer Seite ist noch nicht viel passiert". Sie hätten auch genügend Zeit gehabt, sich auf das Szenario vorzubereiten. "Die ersten Warnungen wurden am 22. September ausgegeben. Dadurch ist jetzt kaum Panik zu spüren", erzählt sie. Jeder versucht, sein Leben so gut es geht weiterzuleben.
Natürlich gebe es Tausende Menschen, die ihre Häuser verlassen und ihr Hab und Gut zurück lassen mussten, die zahlreichen Notunterkünfte füllten sich zusehends: "Die sind natürlich arm dran und brauchen Hilfe". Aber der Rest der Bevölkerung nimmt die höchste Warnstufe gelassen. Die Balinesen beten natürlich auch, dass der Agung gemäßigt bleibt. "Wir hoffen alle auf das Beste!"
Am Montag wurde auch der Flughafen in der Inselhauptstadt Denpasar geschlossen. Bereits mehr als 59.000 Menschen waren von Flugstreichungen betroffen. Laut Außenministerium halten sich rund 550 österreichische Touristen auf Bali auf. "Dadurch bleiben unsere Gäste aus. Viele haben aus Angst schon vorher storniert. Das ist natürlich schlimm für Bali und besonders für unsere Region. Im Süden ist man ja relativ sicher vor einem Ausbruch. Zu uns rauf trauen sich nicht mehr viele", erzählt Rieger.