Nach mehreren Eruptionen des Vulkans Mount Agung auf der indonesischen Insel Bali haben die Behörden am frühen Montagmorgen die höchste Alarmstufe ausgerufen. Gleichzeitig wurde eine Sperrzone im Umkreis von zehn Kilometern eingerichtet.
Etwa 100.000 Menschen wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Anrainer von zwei Dutzend Dörfern rund um den etwa 3.000 Meter hohen Vulkan wurden aufgefordert, ihre Unterkünfte zu verlassen.
Schon kurz zuvor war der internationale Flughafen auf Bali geschlossen worden, einen Tag nach der Schließung des Airports auf der Nachbarinsel Lombok.
Bereits am Vortag war über dem Vulkan eine vier Kilometer hohe Rauchsäule in den Himmel gestiegen, die umliegenden Dörfer bekamen Asche und Rauch zu spüren. Im Krater trat Magma zutage, sagte der Sprecher der Zivilschutzbehörde, Sutopo Nugroho. "Explosive Eruptionen mit Flammen weisen darauf hin, dass ein Ausbruch bevorstehen könnte."
Schon am Sonntag gab es erste Ausfälle im Flugverkehr. Tausende Urlauber sitzen inzwischen auf der Insel fest.
"Explosive Eruptionen"
Die nationale Behörde für Katastrophenmanagement schrieb auf Facebook, der Asche-Ausstoß am Mount Agung sei gelegentlich begleitet von "explosiven Eruptionen" und einem "schwachen Dröhngeräusch". Nachts würden zunehmend Feuerstrahlen beobachtet. "Das deutet darauf hin, dass die Gefahr eines größeren Ausbruchs imminent ist."
Der Vulkan stößt seit einigen Tagen eine Rauch- und Aschewolke aus. Nachdem sie am Sonntag eine Höhe von mehr als 4.000 Metern erreicht hatte, wurde die Höhe am Montag mit 3.400 Metern angegeben.
Schon Mitte September hatten alle Anzeichen auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch des rund 3.000 Meter hohen Vulkans hingedeutet. Mehr als 130.000 Menschen flohen damals aus ihren Dörfern im näheren Umkreis des Vulkans. Ende Oktober nahm die Aktivität des Agung wieder ab, die Warnstufe wurde auf das zweithöchste Level herabgesetzt. Viele Menschen kehrten in ihre Häuser zurück.
Vergangenen Dienstag nahm die Aktivität wieder zu. Die Behörden wiesen Anrainer in einem Umkreis von 7,5 Kilometern an, ihre Häuser zu verlassen - 25.000 Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht.