Es gehe nun darum, die "ARA San Juan" auf dem Meeresboden zu finden, sagte Marinesprecher Enrique Balbi am Freitag.

Erst am Vortag hatte die Marine mitgeteilt, dass sich wenige Stunden nach Abbruch des Funkkontakts am 15. November im Südatlantik eine "Explosion" ereignet habe. Zuvor hatte die Besatzung des U-Boots Probleme mit seinen Batterien gemeldet.

Bei den Angehörigen der Besatzungsmitglieder schlug die Hoffnung daraufhin in Wut um. Sie warfen der Marine unter anderem eine unzureichende Informationspolitik vor. Zudem glauben sie, dass das U-Boot in schlechtem Zustand gewesen sei. Marinesprecher Balbi sagte dazu, niemand würde ein U-Boot in See stechen lassen, "das seeuntauglich ist". Das in Deutschland gebaute U-Boot lief 1983 vom Stapel und wurde 2007 und 2014 generalüberholt.

Argentiniens Präsident Mauricio Macri warnte vor vorschnellen Schlüssen und Schuldzuweisungen. Es werde eine "ernsthafte Untersuchung" geben, um herauszufinden, "wie ein komplett fahrtüchtiges U-Boot offenbar Opfer einer Explosion werden konnte", sagte Macri in einer kurzen Rede am Sitz der argentinischen Marine. Dabei könne sein Land mit der Unterstützung der internationalen Gemeinschaft und deren technologische Expertise rechnen. Vor jeglichen Rückschlüssen müsse Gewissheit herrschen, "was genau geschehen ist", mahnte er.

Zu spät über Batterieprobleme informiert

Argentinische Zeitungen hatten zuvor berichtet, dass Macris Mitte-rechts-Regierung bereits die Entlassung von Marine-Chef Marcelo Srur plane. Die Regierung denke über einen Wechsel der Marine-Führung nach, berichtete die einflussreiche Zeitung "Clarín" am Freitag. Sie werfe der Marine im Fall der "ARA San Juan" Nachlässigkeit vor und glaube, dass diese die Situation schlecht gehandhabt habe. Unter anderem dauerte es den Zeitungen zufolge fünf Tage, bis die Marine das Verteidigungsministerium über die Batterie-Probleme des U-Boots informierte.