Nach dem Tod der Nummer eins der sizilianischen Cosa Nostra, Salvatore Riina, am vergangenen Freitag hat die Polizei der Mafia auf Sizilien einen schweren Schlag versetzt. 27 Mitglieder des Clans Santa Maria di Gesu wurden in Palermo festgenommen. Ihnen werden unter anderem Drogenhandel, Erpressungen und illegale Wetten vorgeworfen.
Der Clan war tief ins lokale Wirtschaftsnetz eingedrungen. Dank der Ermittlungen konnte genau die Struktur der Organisation ergründet werden, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Die Staatsanwaltschaft von Parma hat indes Grünes Licht für die Überführung von Salvatore Riina in seinen Heimatort Corleone gegeben. Die Leiche des im Alter von 87 Jahren gestorbenen Riina wurde im Krankenhaus von Parma obduziert, in dem der an Nierenkrebs leidende Pate starb. Der Boss soll auf dem Friedhof von Corleone beigesetzt werden, wo bereits die langjährige Nummer eins der sizilianischen Cosa Nostra, Luciano Liggio, begraben ist. Riina war Liggio an der Spitze der sizilianischen Mafia gefolgt. Eine Trauerzeremonie zu Ehren des mehrfach zu lebenslänglicher Haft Verurteilten wurde von der Kirche nicht zugelassen.
Die Präsidentin der parlamentarischen Anti-Mafia-Kommission, Rosy Bindi, wies darauf hin, dass Riinas Tod nicht das Ende der Cosa Nostra bedeute. "Es wird bestimmt eine Phase der Neuorganisation der Cosa Nostra geben. Wir müssen besonders wachsam sein", sagte Bindi.
Die Präfektin von Palermo, Antonella De Miro, warnte, dass die Cosa Nostra auf Sizilien noch besonders stark sei. "Die Zivilgesellschaft muss sich stark engagieren, um sie zu besiegen", so die Präfektin.