Eine groß angelegte internationale Rettungsaktion soll ein seit Mittwoch verschollenes argentinisches U-Boot mit 44 Mann Besatzung finden. Die Suche ist auch am Samstag fortgesetzt worden. Seit Mittwochvormittag konnte kein Kontakt zu der 44-köpfigen Besatzung der "ARA San Juan" hergestellt werden. Schlechte Sicht- und Wetterverhältnisse mit sechs Meter hohen Wellen erschwerten die Suchaktion.

Daran waren Flugzeuge und Schiffe der argentinischen Streitkräfte sowie ein Flugzeug der US-Raumfahrtbehörde NASA und ein weiteres Flugzeug aus den USA beteiligt. Der Marinesprecher Enrique Balbi sagte auf einer Pressekonferenz in Buenos Aires, rund die Hälfte des in Frage kommenden Gebiets sei bereits abgesucht worden.

Das 65 Meter lange und sieben Meter breite Diesel-Elektro-Boot vom Typ TR-1700 wurde in der Werft Thyssen Nordseewerke in Emden gebaut und lief 1983 vom Stapel. 2007 und 2014 wurde es generalüberholt. Die argentinische Marine verfügt über insgesamt drei U-Boote aus deutscher Produktion.

Die "ARA San Juan" war auf dem Rückweg von einem Routineeinsatz zu seinem Stützpunkt in Mar del Plata, etwa 400 Kilometer südlich der Hauptstadt. ARA steht für Armada de la Republica Argentina (Flotte der Republik Argentinien) und ist im Namen sämtlicher argentinischer Kriegsschiffe enthalten.

Balbi sagte, die Marine wisse bisher nicht, was passiert sei. Eine Hypothese sei technisches Versagen. "Es könnte ein Problem mit der Stromversorgung geben", fügte der Sprecher hinzu. In diesem Fall sieht das Protokoll der Marine das Auftauchen des U-Boots an die Oberfläche vor.

Normalerweise muss das U-Boot alle 48 Stunden seine Position durchgeben. Die Rückkehr der "San Juan" in ihren Heimathafen war für kommenden Mittwoch vorgesehen. Der argentinische Verteidigungsminister Oscar Aguadon koordinierte von Mar del Plata aus die Suchaktion und traf dort mit Angehörigen der Besatzungsmitglieder zusammen, die psychologisch betreut werden.

Papst Franziskus, ein Argentinier, erklärte in einer schriftlichen Botschaft, dass er für die 44 Seeleute bete und "in diesen schwierigen Momenten" ihren Familien sowie den Militär- und Zivilbehörden beistehe.