Iranische Rettungskräfte haben ein seit drei Tagen unter Trümmern begrabenes Baby lebendig geborgen. Die Helfer konnten das Kleinkind in der Nacht auf Mittwoch in der Stadt Sare Pole Sahab retten, zitierten mehrere Medien örtliche Quellen. Dem Baby soll es gut gehen, es stehe bis auf weiteres unter medizinischer Beobachtung.

Bei dem schweren Erdbeben der Stärke 7,3 am Sonntagabend in der Grenzregion zum Irak war Sare Pole Sahab die am schlimmsten betroffene Stadt. Es gab insgesamt 432 Tote und fast 7.900 Verletzte.

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Die Rettungsarbeiten waren nach Angaben des Innenministeriums in den meisten Teilen der Provinz Kermanschah beendet. Dennoch werde in einigen Teilen der Provinz immer noch nach Überlebenden gesucht, sagte Ministeriumssprecher Behnam Saeidi. Gleichzeitig begannen demnach am Mittwoch die Wiederaufbauarbeiten.

In der betroffenen Berggegend an der irakischen Grenze haben die Helfer Schwierigkeiten, Hilfsgüter bis in alle Ortschaften zu bringen. Wie ein AFP-Reporter berichtete, waren es im Dorf Kouik vor allem Bewohner aus umliegenden Städten und Dörfern, die mit ihren Autos Wasser, Lebensmittel und Decken an die Einwohner verteilten.

"Gott segne sie", sagte der 45-jährige Abdel Gaderi. Sie bräuchten jedoch Trinkwasser, Strom und mobile Toiletten. Einwohner des zur Hälfte zerstörten Dorfes sagten, sie fürchteten die Ausbreitung von Krankheiten wegen der Kadaver der unter den Trümmern begrabenen Tieren. Turadsch Mohammadi sagte, die rund 30 Zelte des Roten Halbmonds reichten nicht für die Dutzenden Familien, die ihr Haus verloren hätten.