Der US-Unterhaltungskonzern Disney hat Behörden zufolge lange vor dem tödlichen Alligator-Angriff auf einen zweijährigen Buben in Florida von einem massiven Problem mit den Reptilien gewusst. In den 15 Monaten vor dem tragischen Vorfall am 14. Juni 2016 seien auf dem Gelände von Disney World 45 Alligatoren gefangen worden, teilten die zuständigen Behörden des Bundesstaats am Freitag mit.
Seit dem Angriff bis zum September 2017 seien auf dem Disney-Gelände noch einmal 95 Alligatoren gefangen worden, teilte die Behörde für den Erhalt von Fauna und Flora in Florida unter Verweis auf die jüngsten Zahlen mit.
Ein bis zu 2,10 Meter großer Alligator hatte in einem künstlichen See des Parks nach dem Zweijährigen geschnappt und ihn unter Wasser gezogen. Vergeblich versuchte der Vater noch, seinen kleinen Sohn zu retten, einen Tag später wurde nur noch seine Leiche gefunden. An dem See war zwar ein "Schwimmen verboten"-Schild angebracht, jedoch gab es keine Warnung vor Alligatoren.
Seit dem Vorfall weisen Warnschilder auf die mögliche Gefahr durch Alligatoren und Schlangen hin. Für das getötete Kind wurde ein Denkmal aufgestellt. In den 1970er Jahren galten Alligatoren in Florida noch als bedrohte Art, mittlerweile leben 1,3 Millionen von ihnen in dem südöstlichen US-Bundesstaat.