Unter Ausschluss der Öffentlichkeit begann am Freitag der Prozess gegen eine 14-Jährige, die gemeinsam mit einem 15 Jahre alten Freund ihre Mutter erstochen haben soll. „Beide sind wegen Mordes angeklagt“, so der Sprecher des Landgerichtes Oldenburg, Michael Herrmann. Der erste Verhandlungstag am Freitag wurde nach rund 45 Minuten beendet. Die Strafprozessordnung sieht nach der Anklageverlesung die Aussage der Angeklagten vor, falls sie sich äußern wollen. Der nächste Termin ist am 23. November. Das Verbrechen hatte im Mai bundesweit Aufsehen erregt.

Die Jugendlichen sollen die 39 Jahre alte Frau in der Nacht vom 14. auf den 15. Mai in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses im niedersächsischen Varel im Schlaf erstochen haben. Beide wurden kurz nach der Tat festgenommen und sitzen seit Mai in Untersuchungshaft. In welchem Verhältnis die Jugendlichen zueinander standen, war unklar. Bei dem 15-Jährigen fand die Polizei damals die mutmaßliche Tatwaffe. Die Angeklagten wurden am Freitag in Handschellen zum Schwurgerichtssaal gebracht und später wieder abgeführt.

Im vorliegenden Fall droht den Angeklagten bei einem Schuldspruch eine Jugendstrafe von bis zu zehn Jahren.