Bei einer internationalen Aktion gegen Betrug mit Flugtickets sind 195 Personen festgenommen worden. Das gab die europäische Polizeibehörde Europol am Dienstag bekannt. Unter den 61 Staaten, die sich vergangene Woche an den "Global Airport Action Days" beteiligten, war auch Österreich.

In Österreich habe es keine Vorkommnisse gegeben, sagte Bundeskriminalamtssprecherin Silvia Kahn. Beamte waren im Rahmen der Aktion fast weltweit auf 226 Flughäfen unterwegs. Während der fünftägigen Aktion wurden 298 Transaktionen ausgemacht, die zur Anhaltung der 195 Verdächtigen führten. Außerdem erwischte die Polizei ein paar Leute, die Drogen aus Lateinamerika nach Europa zu schmuggeln versuchten.

Mit gestohlenen Kreditkarten

Dieser Form von Betrug stellt einen hochprofitablen Zweig der Organisierten Kriminalität dar, bei dem Daten gestohlener Kreditkarten zum Kauf von Flugtickets verwendet werden. Den Airlines entsteht nach Schätzungen des Branchenverbands IATA dadurch jährlich ein Schaden von einer Milliarde US-Dollar. Die Flugtickets finden in Zusammenhang mit anderen Sparten der Organisierten Kriminalität ihre Verwendung, zum Beispiel beim Schmuggel von Menschen und Drogen, illegaler Migration und Terrorismus, wie Europol in einer Aussendung erklärte.

Im Visier der Strafverfolger befinden sich vermeintliche Online-Reisebüros, die als Dienstleister anderer Tätergruppen agieren, indem sie diese mit ergaunerten Tickets versorgen. Ein Unternehmen habe nicht nur Flugtickets angeboten, sondern auch gefälschte Dokumente und seine Dienste für Finanztransaktionen, berichtete Europol.