Erzieher einer Münchner Kinderkrippe haben einen zweijährigen Buben bei einem Ausflug an eine Hundeleine gebunden. Auf einem Foto, das die "Süddeutsche Zeitung" veröffentlichte, ist das Kleinkind an einen Pfosten fixiert zu sehen, während andere Kinder ihre Jause an einem Tisch essen. Die Eltern nahmen den Buben sofort aus der Kindertagesstätte.
Der Geschäftsführer der Einrichtung meldete den Vorfall vom 30. Juni später bei der Aufsichtsbehörde, wie ein Sprecher des städtischen Bildungsreferats am Freitag sagte. Grund für die Maßnahme soll das unartige Verhalten des Buben gewesen sein, erklärten die Betreuerin einer Stellungnahme. Eine Erzieherin habe die Hundeleine zufällig bei sich getragen; die Maßnahme sei "zur Sicherheit und im Interesse des Kindes" erfolgt. Festgemacht war die Leine an den Hosenträgern des Buben. Die Eltern einigten sich mit der Kindertagesstätte auf einen außergerichtlichen Vergleich, wie die Zeitung schreibt.
Das Bildungsreferat erfuhr am 10. Juli von dem Vorfall. Nach Gesprächen mit der Aufsichtsbehörde habe die private Einrichtung den Elternbeirat informiert, betonte der Sprecher. "Ob interne Konsequenzen folgten, ist uns nicht bekannt."