Die Zahl der Todesopfer nach dem Zusammenstoß eines Flüchtlingsschiffes mit einem Boot der tunesischen Küstenwache ist auf mindestens 34 gestiegen. Taucher hätten im Wrack des gesunkenen Flüchtlingsbootes zunächst am Sonntag die Leichen von zehn Personen gefunden, teilte das tunesische Verteidigungsministerium am Montag mit. Am Montag seien dann 16 weitere Leichen in dem Wrack gefunden worden.
Bei einer Leiche, die ein Fischerboot mehrere Kilometer vom Unglücksort entfernt gefunden hatte, sei man sich nicht sicher, ob es sich ebenfalls um ein Opfer des Unglücks handle.
Nach dem Zusammenstoß hieß es zunächst, dass acht Flüchtlinge, die von Tunesien aus nach Italien fliehen wollten, ertrunken seien. Rund 20 Migranten wurden zunächst vermisst. Das Schiff liegt laut tunesischem Verteidigungsministerium in 52 Metern Tiefe auf dem Grund des Meeres.
Wegen des Zusammenstoßes hatte es in der vergangenen Woche Ausschreitungen im Süden Tunesiens gegeben. Demonstranten machten die Küstenwache für den Unfall verantwortlich. Diese will den Vorfall untersuchen. Zuletzt hatten nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) wieder vermehrt Tunesier versucht, das Mittelmeer in Richtung Europa zu überqueren.