Zwei Menschen sind am Montag bei Unfällen im Zusammenhang mit dem Ex-Hurrikan "Ophelia" ums Leben gekommen. Eine Frau starb, als ihr Auto im Südosten des Landes von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Ein Mann kam bei einem Unfall mit einer Motorsäge im Süden Irlands um. Er hatte versucht, einen umgestürzten Baum zu beseitigen, wie die Polizei mitteilte.

Der Sturm erreichte am Montag mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern die irische Küste. Dem Energieunternehmen ESB Networks zufolge waren um die Mittagszeit etwa 120.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten.

Ministerpräsident Leo Varadkar leitete eine Sitzung des nationalen Krisenstabs. "Bleiben Sie drinnen, bis der Sturm vorbeigezogen ist", sagte Varadkar bei einer Pressekonferenz in Dublin. "Es ist ein sehr gefährlicher Sturm. Als es zuletzt so einen heftigen Sturm gab, verloren elf Menschen ihr Leben

Die Menschen wurden aufgerufen, in geschlossenen Räumen zu bleiben. Schulen und Behörden blieben geschlossen, Fährverbindungen wurden vorübergehend eingestellt, Gerichtsverhandlungen verschoben. Teile der irischen Armee wurden in Bereitschaft versetzt. Der Flughafen in Dublin teilte mit, Dutzende Flüge seien gestrichen worden.

Schulen bleiben geschlossen

Auch im britischen Nordirland blieben die Schulen am Montag geschlossen. Der britische Wetterdienst warnte vor umherfliegenden Trümmerteilen. Auch mit Stromausfällen und Überschwemmungen in Küstennähe sei zu rechnen. Starke Winde wurden auch für den Norden und Westen des Vereinigten Königreichs vorausgesagt. Ophelia weckt Erinnerungen an den "Great Storm" (großen Sturm), der am 16. Oktober 1987 über Großbritannien fegte. Das Unwetter kostete 18 Menschen das Leben.

Auf ihrem weiteren Weg nach Südnorwegen findet "Ophelia" dann ungünstige atmosphärische Bedingungen vor, schwächt sich deutlich ab und löst sich schließlich auf bzw. bildet den Randtrog eines Sturmtiefs über Nordwestrussland, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD). Weil sich die Luft gegen den Uhrzeigersinn ins Tief dreht, strömt milde Luft nach Österreich, erklärte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Montag. Bis inklusive Donnerstag bleibt es hierzulande im Wesentlichen ruhig mit Nebel und Sonne. Ab Freitag wird es etwas wechselhafter, "aber (fast) sicher nicht stürmisch".