Der Vatikan segnet ein neues Musical über die Sixtinische Kapelle und Michelangelo, das am 15. März in Rom seine Premiere feiern wird. Die Show basiert auf der Musik von Sting, der sich von den Fresken Michelangelo Buonarrotis (1475-1564) in der vatikanischen Kapelle inspirieren ließ.
Anderthalb Jahre lang soll die Show im Auditorium della Conciliazione nahe dem Petersplatz live aufgeführt werden. Mit innovativer Lasertechnologie werden Bilder in hoher Auflösung von Michelangelos gigantischem Fresko am Deckengewölbe der Sixtinischen Kapelle gezeigt. Die Figuren des Werks werden während der Show plötzlich lebendig.
Das Musical mit dem Titel "Das Jüngste Gericht: Michelangelo und die Geheimnisse der Sixtinischen Kapelle" wurde vom italienischen Show-Künstler und Event-Guru Marco Balich entworfen, der mehrere Eröffnungsfeiern der Olympischen Spiele organisiert hat. Eine Stimme erzählt die Geschichte Michelangelos und seiner Beziehung zu Papst Julius II, der ihn 1508 beauftragte, "Das Jüngste Gericht" zu malen. Für die Show konnte Balich auf den Rat von Experten der Vatikanischen Museen zurückgreifen.
Innovative Technologie und Spezialeffekte
Eine Stunde lang dauert das von der Gesellschaft "Artainment Worldwide Shows" produzierte Musical, das auf innovative Technologie und Spezialeffekte setzt. Neben Sting haben der Regisseur Gabriele Vacis sowie Performer, Künstler und Designer aus verschiedenen Ländern an der Show gearbeitet.
"Diese Show ist eine perfekte Synthese aus Tradition und Innovation. Das entspricht der Dynamik unserer Museen", so Barbara Jatta, Direktorin der Vatikanischen Museen. "Das Musical verbindet Information, Entertainment, Ästhetik und Glauben und wird bestimmt auch viele Jugendliche ansprechen", sagte Bischof Dario Viganó, Präfekt des vatikanischen Sekretariats für die Kommunikation.
Die Sixtinische Kapelle, päpstliche Hauskapelle im Vatikan, verdankt ihren Namen dem Auftraggeber. Papst Sixtus IV. (1471-1484) wollte mit dem 1483 eingeweihten dreigeschossigen Backsteinbau einen neuen Raum für Versammlungen des päpstlichen Hofes schaffen. Maler wie Botticelli, Rosselli oder Perugino versahen die Wände mit Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament.
Decken und Altarwand gestaltete Michelangelo. Von 1508 bis 1512 schuf er das gigantische Fresko am Deckengewölbe des Gebäudes, mit 800 Quadratmetern einer der bedeutendsten Gemäldezyklen überhaupt. Zentrales Motiv ist die Schöpfungsgeschichte. Von 1534 bis 1541 entstand Michelangelos monumentales Fresko "Das Jüngste Gericht".