36 Millionen Menschen sind weltweit blind, Diese Zahl könnte sich aber laut "Licht für die Welt", Fachorganisation für Menschen mit Behinderungen, bis 2050 verdreifachen. Ursachen sind die Alterung der Weltbevölkerung, ein epidemischer Anstieg der Kurzsichtigkeit und von Diabetes verursachte Netzhauterkrankungen, so die Organisation in einer Aussendung am Mittwoch zum Welttag des Auges (12.10.).
Die Organisation berief sich in einer Aussendung vom Mittwoch dabei auf Zahlen der Internationalen Agentur zur Vermeidung von Blindheit (IAPB). Demnach wurden zwischen 1990 und 2015 insgesamt 90 Millionen Menschen gegen Sehschwächen oder drohende Blindheit behandelt. Der neue Trend sei aber alarmierend. Eine der häufigsten Ursachen für Blindheit wird der Graue Star bleiben, eine an sich gut behandelbare Krankheit, wenn es entsprechende Ressourcen gibt.
Augenprobleme nehmen massiv zu
"Diese neuen Zahlen sind für uns von großer Bedeutung, weil sie zeigen, wie trotz der erfolgreichen Bemühungen für die Augengesundheit in den letzten zehn Jahren Blindheit und Sehbehinderung durch Myopie, Diabetes und die alternde Bevölkerung massiv zunehmen werden. Wir müssen daher unsere Anstrengungen massiv verstärken, um die Gesundheitssysteme und das Fachpersonal in Entwicklungsländern fit für diese Herausforderung zu machen", konstatierte der äthiopische Experte und Augenarzt von "Licht für die Welt", Amir Bedri Kello.
In den Ressourcen liegt das Problem. Denn knapp 90 Prozent aller Menschen mit Sehbeeinträchtigungen wohnen in armen bzw. einkommensschwachen Ländern. Davon lebt jeder siebente Mensch in Afrika südlich der Sahara. Drei Viertel dieser Fälle von Blindheit wären vermeidbar. Mängel in den Gesundheitssystemen und bei den für die Augengesundheit relevanten Einrichtungen in afrikanischen Ländern erklären, warum es dort so viele blinde Menschen gibt, so "Licht für die Welt".
Bis 2020 ist ein Anstieg der vermeidbaren Augenerkrankungen aus den bereits genannten Gründen um 5,6 Prozent zu erwarten. "Dies steht in eklatantem Gegensatz zum Globalen Aktionsplan für universelle Augengesundheit der Weltgesundheitsorganisation, der bis 2019 die vermeidbare Blindheit um ein Viertel reduzieren will. Dazu braucht es eine bessere weltweite Zusammenarbeit, eine gestärkte Finanzierung der Gesundheitssysteme und den Ausbau des Gesundheitspersonals für Augengesundheit vor allem in den ärmeren Ländern", betonte "Licht für die Welt"-Geschäftsführer Rupert Roniger. Unterstützung für die Organisation kam in diesem Zusammenhang von der Österreichischen Initiative gegen Blindheit, in der Minister, Landeshauptleute und Personen des öffentlichen Lebens für den Globalen Aktionsplan mobil machen.