Angesichts der Zerstörungen durch Hurrikan "Maria" hat Puerto Rico die US-Regierung um besseren Zugang zu Hilfsprogrammen gebeten. "Wir sind dankbar für die bisher geleistete Unterstützung. Wenn wir allerdings keine außergewöhnlichen Maßnahmen ergreifen, um dem wirtschaftlichen Stillstand in Puerto Rico entgegenzutreten, wird sich die humanitäre Krise verschärfen", so Gouverneur Ricardo Rossello.
Neben Mitteln aus dem Fonds des Katastrophenschutzes bittet der Regierungschef des US-Außengebiets in einem am Montag veröffentlichten Brief an US-Präsident Donald Trump und die Spitzen im Kongress um 4,6 Milliarden US-Dollar aus verschiedenen Töpfen zur Soforthilfe. Die Schäden durch "Maria" auf Puerto Rico werden auf etwa 95 Milliarden Dollar (81 Milliarden Euro) geschätzt - das entspricht 150 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Karibikinsel. Trump hatte sich in der vergangenen Woche selbst ein Bild von den Schäden gemacht.
"Neben der physischen Zerstörung steht auch die Wirtschaft praktisch still", schrieb Rossello. "Deshalb steht Puerto Rico neben der humanitären Krise auch kurz vor einer massiven Liquiditätskrise." Die Insel steckte bereits vor dem Sturm in wirtschaftlichen Problemen. Die Schuldenlast liegt bei über 70 Milliarden US-Dollar, hinzu kommen ungedeckte Pensionsansprüche. Washington hat die Insel bereits unter Finanzaufsicht gestellt.