Die deutsche Zeitung "Die Zeit" beschrieb ihn einst als "Zorro des Nikabs" und tatsächlich dürfte er sich als eine Art Held verstehen, der seinen Reichtum einsetzt, um anderen zu helfen. Rachid Nekkaz, macht seit Jahren von sich reden, weil er die Strafen bezahlt, die anfallen, wenn Frauen trotz Nikab-, Burkini- oder Burkaverbots das entsprechende Textil tragen. Mehrere Hunderttausend Euro soll er mittlerweile ausgegeben haben.
Auch in Österreich, wo seit Monatsbeginn das sogenannte Gesichtsverhüllungsverbot gilt, wollte Nekkaz die Kosten für Burkaträgerinnen übernehmen und forderte Frauen dazu auf, das Gesetz zu ignorieren. Es gehe ihm darum "die Freiheit dieser Frauen zu garantieren", sagt er in Interviews. Gleichzeitig will er kein Anhänger der Vollverschleierung sein.
Am Montag hätte Nekkaz nach Wien kommen sollen, wo er unter anderem vor dem Außenministerium eine Pressekonferenz halten wollte - verhüllt. Ob aus dem Besuch des Algeriers nun etwas wird ist zweifelhaft. Wie er auf seiner Facebookseite schreibt, ist er bei einer Anti-Korruptionsveranstaltung in Paris verprügelt worden. Ein Video zeigt den Millionär mit einem blutigen Gesicht. Bei der Raufhandlung wurde ihm die Nase gebrochen, er musste operiert werden.
Kurz attackierte Nekkaz
Nekkaz wurde als Sohn algerischer Einwanderer in Frankreich geboren. Vor vier Jahren legte er seine französische Staatsbürgerschaft ab, um bei den algerischen Präsidentschaftswahlen antreten zu können - dort blieb er allerdings erfolglos, obwohl er eine große Anhängerschaft hat. Auf Facebook folgen ihm mehr als eine Million User.
Von Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz gab es im September heftige Kritik an Nekkaz, als dieser ankündigte die Burka-Strafen übernehmen zu wollen: "Wir lassen uns das sicher nicht gefallen. Wer in Österreich Niqab oder Burka trägt, muss mit Konsequenzen rechnen."