Steve Paddock hat offenbar von seinem Hotelzimmer aus auch versucht, Kerosintanks mit Schüssen zur Explosion zu bringen. Das berichtet das "Las Vegas Review-Journal" am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf informierte Kreise. Demnach trafen zwei Kugeln auch eine von zwei Tanks, die knapp 610 Meter Luftlinie vom Mandalay-Bay-Hotel entfernt liegen.

Die Zeitung schreibt von zwei Einschusslöchern. Ein Tank sei getroffen worden, Feuer ist aber keines ausgebrochen. Die Tanks sind 335 Meter vom Festival-Gelände entfernt. Eine FBI-Sprecherin wollte keine Stellungnahme abgeben. Ein Luftfahrtexperte meinte, dass ein Maschinengewehr einen Kerosintank nicht massiv beschädigen könne.

Freundin soll nichts gewusst haben

Weiterhin völlig unklar ist, welches Motiv Paddock hatte. Die Freundin des Todesschützen von Las Vegas, Marilou Danley, hatte nach eigenen Angaben keine Ahnung von den Massaker-Plänen, die zum Tod von 59 Menschen führten. Ihr Anwalt Matt Lombard veröffentlichte am Mittwoch (Ortszeit) eine Erklärung der 62-Jährigen, die kurz zuvor von einem Besuch auf den Philippinen in die USA zurück gekehrt war.

Darin beschreibt sie ihren Freund Stephen Paddock als "fürsorglichen" und "gütigen" Menschen, den sie geliebt habe. Sie habe keinerlei Hinweise darauf gehabt, dass der 64-Jährige eine derartige Tat plante. "Ich habe ihn geliebt und hoffte auf eine ruhige gemeinsame Zukunft mit ihm."

Flugticket geschenkt

Zu ihrem Aufenthalt im Ausland während des Massenmordes am späten Sonntagabend (Ortszeit) sagte sie, Paddock habe ihr ein Flugticket geschenkt, um ihre Familie besuchen zu können. Sie sei freiwillig in die USA zurückgekehrt. Ermittler der Bundespolizei FBI hatten nach ihrem Eintreffen in der Nacht zum Mittwoch in Los Angeles sofort mit ihrer Befragung begonnen.

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Paddock hatte in Las Vegas von seinem Zimmer im 32. Stock eines Hotels aus das Feuer auf Konzertbesucher eröffnet. Er tötete 58 Menschen und später auch sich selbst. Mehr als 500 Menschen wurden verletzt. Der Polizei zufolge hatte der Schütze die Tat seit längerem intensiv vorbereitet und ein riesiges Waffenarsenal angehäuft.