Eine Woche nach dem schweren Erdbeben hat der Bürgermeister von Mexiko-Stadt einen Plan für den Wiederaufbau vorgestellt. Menschen, die ihre Häuser verloren haben, bekämen einfachen Zugang zu Krediten, kündigte Miguel Angel Mancera am Dienstag an.

Eine Kommission soll zudem Soforthilfen für die Opfer organisieren. So erhalten Obdachlose 3.000 Pesos (140 Euro) pro Monat, um sich vorübergehend einmieten zu können. "Heute tritt der Plan für Wiederaufbau in Kraft. Mexiko-Stadt wird widerstandsfähiger daraus hervorgehen", sagte Mancera. Das Beben der Stärke 7,1 hatte am vergangenen Dienstag das Zentrum von Mexiko erschüttert. Tausende Menschen wurden obdachlos.

Häuser renovierungsbedürftig

In der Millionenmetropole Mexiko-Stadt stürzten 38 Gebäude ein. 500 weitere sind so stark beschädigt, dass sie entweder abgerissen oder aufwendig verstärkt werden müssen. Mehr als 1.300 Häuser müssen renoviert werden.

Die Zahl der Todesopfer stieg auf 331. Allein in Mexiko-Stadt seien 192 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Leiter des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, am Dienstag mit. Auch in den benachbarten Bundesstaaten Morelos und Puebla wurden Dutzende Menschen getötet.

Noch rund 50 Vermisste

Suche nach Vermissten geht weiter
Suche nach Vermissten geht weiter © APA/AFP/RONALDO SCHEMIDT

Die Sucharbeiten nach Verschütteten dauerten weiter an. "Wir schätzen, dass noch 40 bis 50 Personen unter den Trümmern begraben sein könnten", sagte Bürgermeister Mancera. "Wir werden ohne Unterlass weiterarbeiten, bis die letzte Person geborgen ist." Die Wahrscheinlichkeit, noch Lebende zu bergen, sinkt allerdings mit jedem Tag.

Verzweifelte Angehörige haben unterdessen die Bergungskräfte zur weiteren Suche nach Überlebenden gedrängt. Eine aufgebrachte Menschenmenge drohte in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit), die Absperrungen vor einem eingestürzten Bürogebäude in Mexiko-Stadt zu durchbrechen und die Suche selbst fortzusetzen.

Die Angehörigen forderten von den Rettungskräften mehr Informationen zum Fortgang der Bergungsarbeiten. "Wir haben uns sieben Tage und sieben Nächte friedlich verhalten und auf Ergebnisse gewartet", sagte eine Angehörige, Ines Sandoval, bei einer improvisierten Pressekonferenz gegen Mitternacht. "Unsere Geduld ist am Ende", fügte sie hinzu. Sie forderte die Behörden auf, die Opferlisten zu aktualisieren.