Die Leichen der Oppositionellen Arubeh Barakat und ihrer 22-jährige Tochter Halla seien in ihrer Wohnung im Istanbuler Stadtteil Üsküdar entdeckt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Dogan am Freitag. Freunde hätten die Polizei alarmiert, da die Frauen nicht ans Telefon gingen.

Dem Bericht zufolge wurden ihnen die Kehlen durchgeschnitten. Arubeh Barakats Schwester Shasa schrieb auf ihrer Facebook-Seite, die beiden Frauen seien erstochen worden. Sie seien "durch die Hand der Ungerechtigkeit und Tyrannei ermordet" worden. Ihre Schwester habe seit den 80er-Jahren in Opposition zur Regierung in Damaskus gestanden, schrieb Shasa.

Die Zeitung "Yeni Schafak" berichtete, Arubeh Barakat habe Informationen zu Foltervorwürfen in syrischen Gefängnissen gesammelt. Demnach lebte sie zunächst in Großbritannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, bevor sie nach Istanbul zog. Ihre 22-jährige Tochter Halla arbeitete zeitweise für den türkischen Staatssender TRT und schrieb zuletzt für die Webseite "Orient News".

Rund drei Millionen Syrer haben in der Türkei Zuflucht gesucht, darunter zahlreiche Gegner von Machthaber Bashar al-Assad. In der Vergangenheit gab es immer wieder Klagen syrischer Oppositionelle über Drohungen. Im Jahr 2015 wurden im Süden der Türkei zwei Journalisten aus Raqqa ermordet, die über die Verbrechen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat berichtet hatten.