Im sogenannten Horrorhaus von Höxter hat die Polizei am Mittwoch bei einer Bande mutmaßlicher Drogenhändler mehr als tausend Cannabispflanzen beschlagnahmt. Zwölf Menschen wurden festgenommen, darunter auch der neue Besitzer des wegen Mordes zweier in dem Haus gefangener Frauen berüchtigt gewordenen Anwesens, teilte die Polizei in Bielefeld mit. Der Käufer des Hauses war demnach Teil der Bande.

In dem Haus soll ein Ehepaar zwei Frauen gefangen gehalten und so massiv misshandelt haben, dass sie starben. Der Prozess gegen das inzwischen geschiedene Paar läuft vor dem Landgericht Paderborn. Medienberichten zufolge wurde das Haus Anfang des Jahres verkauft.

Razzia mit Spezialeinheiten

An der Razzia am Mittwoch waren auch Spezialeinheiten beteiligt. Nachforschungen der Polizei hatten ergeben, dass eine vermutlich von einem 42-jährigen Türken aus den Niederlanden geführte Bande in dem Gebäude eine Cannabisplantage betrieb.

Die Ermittlungen, insbesondere zu den genaueren Tatbeteiligungen, dauern noch an. Bei den Festgenommenen handelte es sich demnach um den möglichen Bandenchef und seinen Komplizen, den aus Schottland stammenden 50 Jahre alten neuen Eigentümer des Hauses sowie verschiedene weitere Männer und Frauen.

Letztere waren offenbar als Fahrer, Helfer und zum Teil nur als "Erntehelferinnen" vor Ort. Gegen die Festgenommenen soll Haftbefehl wegen des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge beantragt werden.