Der nach fünftägiger Flucht festgenommene mutmaßliche Dreifachmörder von Villingendorf hat in ersten Vernehmungen zu der Tat geschwiegen. Er machte weder bei der Polizei noch vor dem Haftrichter Angaben, wie die deutschen Ermittler am Mittwoch mitteilten. Bei seine Festnahme hatte der 40-Jährige demnach auch die mutmaßliche Tatwaffe bei sich. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Der Mann wird verdächtigt, am Donnerstag vergangener Woche auf einer privaten Einschulungsfeier seinen kleinen Sohn sowie den neuen Partner seiner Ex-Frau und dessen Cousine erschossen zu haben. Die aus Lettland stammende Mutter des sechs Jahre alten Buben hat den Angriff überlebt und sich zu einer Nachbarin gerettet. Unverletzt blieben weiters ein dreijähriges Mädchen, das sich während des Überfalls im Haus versteckt hatte, und ein Mann, der wegen Getränkenachschubs die Feier kurzzeitig verlassen hatte.
Täter den Behörden bereits bekannt
Nach erster Auskunft der Polizeistreife, die den 40-jährigen Kroaten nach einem Hinweis aus der Bevölkerung am Dienstagnachmittag bei strömendem Regen festgesetzt hatte, sah der Flüchtige "nicht so aus, als hätte er die letzten fünf Tage im Freien verbracht". Die Polizei hat bei der Befragung des Verdächtigen in der Nacht deswegen versucht herauszufinden, wo er sich nach der Tat aufgehalten hat und ob ihm jemand Unterschlupf gewährte.
Die Ex-Frau des mutmaßlichen Dreifachmörders hatte diesen vor der Bluttat mehrere Male angezeigt. Deswegen war auch ein Gericht eingeschaltet, das ein Annäherungsverbot ausgesprochen hatte. Nach Medienberichten hatte der 40-Jährige die Frau bedroht. Dies wollte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Der Kroate war den Behörden unter anderem wegen Körperverletzung bekannt.
Der Angeklagte wurde nach Angaben des Leiters der Staatsanwaltschaft Rottweil, Joachim Dittrich, dem Haftrichter vorgeführt. Er befindet sich seither in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft gehe von einem "bewussten Tötungsplan" des Manns und daher vom Vorwurf des Mords aus, sagte Dittrich.