Einen Monat nach dem gewaltigen Felssturz in der Schweiz ist der 3.369 Meter hohe Piz Cengalo noch nicht zur Ruhe gekommen. Dessen Gesteinsformationen bewegten sich rund fünf Zentimeter pro Tag, sagte der Sprecher des Führungsstabs der Gemeinde Bondo, Christian Gartmann. "Wir gehen davon aus, dass noch viel Material in der Größenordnung von 500 000 bis eine Million Kubikmeter abstürzen wird."
Mehrere Tote
Ob das unmittelbar bevorstehe oder erst in einem Jahr passiere, könne niemand sagen. Wie schon vor dem Unglück am 23. August, bei dem acht Wanderer, darunter zwei Österreicher, wahrscheinlich ums Leben gekommen sind, signalisierten große Warntafeln die Gefahr.
Gerölllawine wird ausgebaggert
Die 140 Bewohner des Orts Bondo am Talschluss können frühestens in zwei Monaten wieder in ihrem Dorf leben. Bis dahin soll laut Gartmann ein seit der Gerölllawine mit rund 300.000 Kubikmeter Schutt gefülltes Auffangbecken weitgehend ausgebaggert sein. Erst dann gebe es ausreichend Sicherheit vor einer etwaigen neuen Lawine aus Gestein und Schlamm. "Einige Bewohner dürfen jetzt schon tagsüber in ihre Häuser und Gärten. Aber der Aufenthalt dort ist mangels Wasser und Strom nicht sehr komfortabel", sagte Gartmann weiter.
Die kilometerlange Geröllhalde in dem Tal nahe St. Moritz werde nicht weiter angetastet. Die Behörden hatten die Suche nach den acht vermissten Wanderern schon wenige Tage nach dem 23. August eingestellt.