Eine Serie von sexuellen Übergriffen schockt Italien. Vor allem in der Hauptstadt Rom mehren sich die Überfälle auf Frauen. Die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi erklärte sich besorgt und kündigte Maßnahmen an.
Die Polizei jagt in Rom nach einem jungen Mann zwischen 20 und 25 Jahren, der eine 57-jährige Deutsche im bekannten Park Villa Borghese im Herzen der Stadt überfallen und anschließend gefesselt haben soll.
Ein Taxifahrer hatte die Frau am Montag kurz nach Mitternacht im Park Villa Borghese gefunden. Sie sei nackt und ihre Hände seien mit einem Band fixiert gewesen, teilte die Polizei mit. Im Mund hatte sie ein Taschentuch. Damit wollte der Täter verhindern, dass die Frau um Hilfe rufen konnte. Die Deutsche berichtete, von einem jungen Mann vergewaltigt worden zu sein, der ihr 40 Euro gestohlen hatte.
Touristinnen vergewaltigt
In den vergangenen Tagen haben mehrere Touristinnen in Rom bei der Polizei gemeldet, vergewaltigt worden zu sein. Für einen Eklat sorgte der Fall einer finnischen Touristin, die vergangene Woche in der Nacht unweit vom Bahnhof Termini von einem Migranten aus Bangladesh überfallen und vergewaltigt wurde. Eine belgische Touristin meldete bei der Polizei einen sexuellen Übergriff am Kapitolhügel.
Erst vor zweieinhalb Wochen war eine Gruppe aus vier Migranten, darunter drei Minderjährige festgenommen worden, die am Strand von Rimini eine polnische Touristin missbraucht und ihren Freund geschlagen hatte. Danach hatte die Gruppe einen peruanischen Transsexuellen vergewaltigt.
Auch wenn die Fälle nicht zusammenhingen, gab es darüber mehrfach öffentliche Diskussionen. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi kündigte nunmehr eine Reihe von Maßnahmen an, um die Sicherheit in der Hauptstadt zu stärken. 150 neue Videoüberwachungsanlagen sollen in verschiedenen Stadtvierteln installiert werden. Die öffentliche Beleuchtung soll sowohl im Stadtzentrum als auch in der Peripherie verstärkt werden. Frauen, die nachts ein Taxi rufen, sollen mit einem begünstigten Preis rechnen können. Hinzu sollen Antigewaltzentren aktiv gefördert werden. Auch in den Schulen sollen Kampagnen gegen Gewalt gegen Frauen starten.