Nach tödlichen Schüssen auf eine US-Studentin sind am späten Montagabend (Ortszeit) Unruhen an einer Technischen Hochschule in Atlanta ausgebrochen. Wie Medien berichteten, wurden drei Demonstranten festgenommen, nachdem sie vor der Polizeiwache des Campus protestiert hatten. Ihnen werden Anstiftung zum Aufstand und tätliche Angriffe auf Polizisten vorgeworfen.
Die 21 Jahre alte Studentin Scott "Scout" Schultz war am Samstag von der Polizei erschossen worden. Sie verstand sich als intersexuell, also als Mensch, der sich außerhalb der beiden Geschlechter einordnet. Schultz war Leiterin der Interessengruppe für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle (LGBT).
Nach der Festnahme der drei Demonstranten eskalierte der Protest der rund 50 weiteren Demonstranten. Über Twitter rief die Hochschule am Montagabend dazu auf, wegen der gewalttätigen Proteste Türen und Fenster geschlossen zu halten. Videos auf den sozialen Plattformen Instagram und Twitter zeigten brennende Polizeiwagen sowie Polizisten, die Demonstranten zu Boden drücken. Auf Plakaten war die Aufschrift "Gerechtigkeit" und "Schützt LGBTQ" zu lesen.
Schultz habe am Samstagabend die Polizei angerufen und von einer verdächtigen Person auf dem Campus berichtet, die berauscht und bewaffnet sei, hieß es in Medienberichten unter Berufung auf die Polizei. Dem Anwalt der Familie zufolge traf die Polizei Schultz barfuß, "desorientiert" und kurz vor einem Nervenzusammenbruch auf dem Campus an. Laut Polizei sei sie mit einem Messer bewaffnet gewesen. Als sie der Aufforderung nicht nachkam, die Waffe wegzulegen, und einige Schritte auf den Polizisten zuging, schoss dieser. Die Familie zweifelt diese Angaben an.