Der Tropensturm "Maria" gewinnt auf seinem Weg in die Karibik an Kraft und zieht mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde auf die Kleinen Antillen zu. Das US-Hurrikanzentrum stufte "Maria" am Montag zu einem Hurrikan der Kategorie 3 herauf. Es sei mit starkem Wind, heftigem Regen und hohen Wellen zu rechnen.
Für Guadeloupe, Dominica, St. Kitts und Nevis, Montserrat, Martinique, St. Lucia sowie die britischen und amerikanischen Jungferninseln wurde eine Hurrikan-Warnung ausgesprochen. Der dominicanische Premierminister Roosevelt Skerrit rief die Menschen in Risikogebieten auf, sich in Sicherheit zu bringen. "Wartet nicht, bis die Flüsse über die Ufer treten. Sucht die Häuser von Freunden und Verwandten oder die Notunterkünfte auf", hieß es in einer Mitteilung des Regierungschefs. Die Bewohner der Karibikinsel sollten zudem ihre Häuser sichern und die Telefonnetze für wichtige Anrufe frei halten.
Ähnlicher Kurs wie jener von "Irma"
In Guadeloupe fiel am Montag die Schule aus, wie die örtliche Präfektur mitteilte. Die Menschen sollten entweder zu Hause bleiben oder eine sichere Unterkunft aufsuchen. Verwaltungen und Unternehmen wurden geschlossen. Die Regierung von St. Lucia warnte, es sei mit heftigen Unwettern zu rechnen. Schulen, Geschäfte und Behörden blieben geschlossen. Fischer und Kapitäne kleiner Schiffe wurden dazu aufgerufen, in den Häfen zu bleiben.
Nach der derzeitigen Prognose dürfte "Maria" einen ähnlichen Kurs wie "Irma" einschlagen. Der Rekord-Hurrikan hatte vor rund zwei Wochen in der Karibik und im US-Bundesstaat Florida erhebliche Verwüstungen angerichtet. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben.
Auf vielen Inseln in der Karibik dauern die Aufräumarbeiten nach "Irma" noch immer an. Die kubanische Regierung kündigte am Montag an, die Betroffenen beim Kauf von Baumaterialien zu unterstützen. Ein weiter Tropensturm könnte die Arbeiten nun behindern.
Es sei damit zu rechnen, dass "Maria" in der Karibik weiter an Kraft gewinne, teilte das US-Hurrikanzentrum mit. "Wir erwarten, dass "Maria" ein großer, gefährlicher Hurrikan wird, wenn er durch die Kleinen Antillen und die nordöstliche Karibik zieht", schrieben die Meteorologen in ihrem Wetterbericht.
Am Mittwoch könnte "Maria" das US-Außengebiet Puerto Rico erreichen. Die Menschen sollten sich auf den neuen Tropensturm vorbereiten, sagte Gouverneur Ricardo Rossello. Nach dem Durchzug von "Irma" sind in Puerto Rico noch immer rund 65.000 Menschen ohne Strom.