Eine aus dem Ausland stammende Mitarbeiterin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Afghanistan ist in der nördlichen Provinzhauptstadt Mazar-e-Sharif erschossen worden. Ein Motiv war zunächst unklar. Der körperlich behinderte Täter sei am Montag in das medizinische Zentrum des Roten Kreuzes eingedrungen und habe das Feuer eröffnet, sagte ein Polizeisprecher.
Die Frau sei kurz nach dem Angriff an ihren Verletzungen gestorben. Ihre Nationalität blieb zunächst unbekannt, ebenso ihr Alter. Der Täter konnte den Angaben nach festgenommen werden. Die Waffe habe er an seinem Fahrrad versteckt.
"Am Boden zerstört"
Ein Sprecher des Roten Kreuzes in Afghanistan erklärte, die "gesamte IKRK-Familie" sei "wegen des tragischen Verlusts am Boden zerstört". Seine Organisation gehe davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handle.
Vor gut sechs Monaten waren sechs afghanische Rotkreuz-Mitarbeiter in Afghanistan ermordet worden. Zwei ihrer Kollegen waren entführt und erst in der vergangenen Woche freigelassen worden. Afghanische Ermittler vermuteten seinerzeit, dass die sechs Opfer von Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erschossen wurden.