Eine Schlechtwetterfront, die am Sonntag vor allem die Toskana schwer belastet hatte, ist in Richtung Süditalien weitergezogen. In Salerno in der süditalienischen Region Kampanien blieben am Montag vorsichtshalber die Schulen geschlossen. Zu heftigen Niederschlägen kam es in Apulien und auf Sizilien.
Vier Familienmitglieder starben
Die Schulen waren am Montag auch in Livorno geschlossen, wo am Sonntag bei Unwettern sechs Menschen ums Leben kamen. Der Fluss Chioma war in Livorno über die Ufer getreten. Vier Mitglieder einer Familie starben, nachdem ihr Haus auf einem Hügel von Schlamm verschüttet wurde.
Bei den Opfern handelt es sich um die Eltern, ihr Kind und dessen Großvater. Dieser hatte eine Enkelin aus dem Haus retten können, war danach aber zurückgekehrt, um einen vierjährigen Neffen in Sicherheit zu bringen. Er kam zu spät und verlor dabei auch selbst das Leben.
In der Ortschaft Montenero nahe Livorno kam ein 64-Jähriger ums Leben. Eine weitere Person starb bei einem Verkehrsunfall in einem heftigen Gewitter. Zwei Menschen wurden am Montag noch vermisst, nach ihnen wurde gesucht.
Der Bürgermeister von Livorno, Filippo Nogarin, sprach von einer dramatischen Situation. "Wir hätten nie damit gerechnet, dass es in sechs Stunden so viel regnen würde. Die Straßen Livornos sind zu Flüssen geworden", berichtete Nogarin. Er warf der Regierung vor, die Gefahr unterschätzt und eine zu schwache Unwetterwarnung herausgegeben zu haben.
Der italienische Präsident Sergio Mattarella kondolierte den Opfern. Die Politik solle die klimatischen Änderungen und die vielen Probleme berücksichtigen, die damit verbunden sind, sagte er.
Am Sonntagabend wurde indes ein Erdbeben mit Stärke 3,9 in den Abruzzen gemeldet. Es wurden keine Schäden gemeldet. In den Ortschaften Avezzano und Tagliacozzo wurden jedoch sicherheitshalber die Schulen geschlossen.