Das mächtigste Verbrechersyndikat Kolumbiens sondiert die Bedingungen für eine Kapitulation. Der Chef des Golf-Clans habe angeboten, sich mit seinen Männern der Justiz zu stellen, sagte Präsident Juan Manuel Santos am Dienstag. Justizministerium und Generalstaatsanwaltschaft würden das Angebot nun prüfen.
Politische Verhandlungen soll es mit der Drogenbande nicht geben. Allerdings könne die Regierung den Kämpfern gewisse Zugeständnisse machen, wenn sie sich ergeben, sagte Santos.
Fünf Millionen Dollar Kopfgeld
Der Golf-Clan ist das mächtigste Verbrechersyndikat Kolumbiens. Die Bande ist aus rechtsgerichteten Paramilitärs hervorgegangen. Sie ist in Drogenschmuggel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt. Zudem ist die Gruppe für zahlreiche Morde und Vertreibungen verantwortlich. Der Anführer Dairo Usuga alias "Ozoniel" ist der meistgesuchte Mann des Landes. Auf ihn ist ein Kopfgeld von fünf Millionen US-Dollar (4,20 Mio. Euro) ausgesetzt. In der vergangenen Woche war sein Stellvertreter bei einem Polizeieinsatz getötet worden.
Eine Kapitulation des Golf-Clans könnte zur weiteren Befriedung Kolumbiens beitragen. Am Montag einigte sich die Regierung mit der linken ELN-Guerilla auf einen Waffenstillstand. Die FARC-Rebellen haben bereits einen Friedensvertrag unterzeichnet und die Waffen niederlegt.