Der Radio- und TV-Sender ABS auf der Hauptinsel des Staates, Antigua, berichtete auf Facebook, er habe keine Behördenvertreter erreichen können. Auch darüber hinaus gab es vorerst keine Informationen von der Insel.
Auch auf Kommentaren auf der Facebookseite von ABS gab es zunächst keine konkreten Hinweise auf mögliche Schäden oder Opfer. Antigua und Barbuda bilden zusammen mit Redonda einen Inselstaat, Hauptstadt ist St. John's auf Antigua.
Tropensturm "Katia"
Im Golf von Mexiko hat sich unterdessen aus einem Tiefdruckgebiet ein Tropensturm namens "Katia" entwickelt. Bisher seien für die Küstengebiete noch keine Warnungen ausgegeben worden, teilte das US-Hurrikanzentrum in Miami am Mittwochmorgen (Ortszeit) mit. Den Prognosen zufolge dürfte "Katia" bis Freitagfrüh vor der Küste Mexikos bleiben - offen war, ob er später auf Land treffen könnte.
"Katia" erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 65 Kilometern pro Stunde, wie das Hurrikanzentrum weiter mitteilte. In den kommenden 48 Stunden dürfte der Tropensturm an Stärke gewinnen.
In der Karibik wütet derzeit Hurrikan "Irma". Er gilt als der stärkste Sturm, der jemals im Atlantik registriert wurde.
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde war Hurrikan "Irma" zuvor auf die Kleinen Antillen im Südosten der Karibik zugezogen. Die Menschen in der Region bereiteten sich auf das Schlimmste vor. "Irma" ist einer der stärksten jemals registrierten Tropenstürme in der Region. Vergleichbare Windgeschwindigkeiten wurden bisher nur bei Hurrikan "Wilma" 2005 und Hurrikan "Allen" 1980 gemessen, wie der US-Fernsehsender CNN berichtete.
Der Hurrikan der höchsten Stufe fünf könnte katastrophale Schäden anrichten, warnte das Nationale Hurrikanzentrum in den USA am Dienstag. Es sei mit über drei Meter hohen Wellen, starkem Regen und Erdrutschen zu rechnen. Der Sturm sei extrem gefährlich, schrieben die Meteorologen in ihrem Bericht. Es sei mit hohen Wellen, starkem Regen und Erdrutschen zu rechnen. Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) der USA in Miami stuft "Irma" auf die höchste Kategorie 5 der Hurrikan-Skala ein. Er ist damit noch stärker als der Wirbelsturm "Harvey" und der stärkste Wirbelsturm im Atlantik seit zehn Jahren.
Die Menschen in der Karibik bereiten sich in den vergangenen Tagen auf die Ankunft des schweren Hurrikans vor. "Wir sollten das sehr ernst nehmen. Alle, die in Überschwemmungsgebieten wohnen, sollten die Notunterkünfte aufsuchen", sagte der Gouverneur des US-Außengebiets Puerto Rico, Ricardo Rossello Nevares, am Dienstag. Rossello Nevares rief den Notstand aus und aktivierte die Nationalgarde. "Ein so gefährliches Wetterphänomen hat Puerto Rico noch nie gesehen", sagte der Regierungschef. Die Küstenregionen wurden evakuiert. Die Behörden richteten 456 Notunterkünfte mit Kapazitäten für mehr als 63.000 Menschen ein.
Vorbereitungen wurden getroffen
Anguilla, Montserrat und St. Kitts und Nevis liegen auf dem weiteren Kurs von "Irma". Hurrikan-Warnungen gab es auch für die niederländischen Inseln Saba, Sint Eustatius, Sint Maarten, die französischen Überseegebiete Saint-Martin und Saint-Barthélemy, die Britischen Jungferninseln, die US-Jungferninseln sowie Teile Puerto Ricos und der Dominikanischen Republik. Der Hurrikan der höchsten Stufe fünf könnte katastrophale Schäden anrichten, warnte das Nationale Hurrikanzentrum in den USA.
Direkt nach dem Durchzug des Hurrikans sollten Hilfslieferungen auf den Inseln eintreffen. In Venezuela und Miami würden jeweils zwei Flugzeuge mit Hilfsgütern auf Abruf bereitstehen, sagte der Premierminister von Antigua und Barbuda, Gaston Browne, der Zeitung "The Daily Observer".
"Wir sind bereit, wenn uns der Sturm treffen sollte", sagte die Notfallkoordinatorin von Barbuda, Tessa Webber, der Zeitung "The Daily Observer". "Die Rettungsteams stehen bereit. Wir haben Fahrzeuge, um die Menschen in die Notunterkünfte zu bringen."
Das Notfallzentrum der Dominikanischen Republik empfahl den Bewohnern, sich auf den Sturm vorzubereiten. Die Menschen sollten sich mit Trinkwasser und Lebensmitteln eindecken, Taschenlampen und batteriebetriebene Radios bereitlegen und sich über die Lage der Notunterkünfte informieren.
"Ich rufe die Bürger und Bewohner auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Schäden durch Hurrikan 'Irma' möglichst gering zu halten", sagte der Premierminister von St. Kitts und Nevis, Timothy Harris. "Jeder einzelne muss dafür sorgen, dass Leben geschont werden und die Aufräumarbeiten schnell erledigt werden können. Wir müssen sofort handeln."
Auch Urlauber sind gewarnt
Auf seinem Zug könnte der Sturm auch die Dominikanische Republik, Kuba, Haiti und die Bahamas bedrohen. Urlauber müssten mit starkem Regen und Wind rechnen, in deren Folge es zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommen kann, teilte das Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für mehrere Karibikstaaten hin. Die niederländische Regierung schickte rund 100 Soldaten auf die bedrohten Karibikinseln Sint Maarten, Sint Eustatius und Saba. Zudem seien zwei Marineschiffe mit weiteren Soldaten und Hilfsgütern in der Region bereitgestellt worden, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Ob und wo "Irma" auch auf das US-Festland trifft, war zunächst unklar. Für seine sichere Vorhersage sei es noch zu früh, teilte das Hurrikanzentrum mit. Gleichwohl wurde für Florida vorsorglich der Ausnahmezustand erklärt. Am Wochenende könnte der Sturm die Küste erreichen, wenn er nicht vorher wieder aufs offene Meer abdreht. Erst am 25. August war der Sturm "Harvey" auf die osttexanische Küste getroffen und hatte weite Gebiete unter Wasser gesetzt.
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Abreise verpflichtend
Wegen des nahenden Hurrikans "Irma" sollen Touristen die Südwestspitze Floridas einschließlich der Inselkette Florida Keys verlassen. Das französische Innenministerium forderte die Küstenbewohner der Überseegebiete Saint-Martin und Saint-Barthelemy auf, ihre Häuser zu sichern und die Gefahrenzone zu verlassen. "Die Lage ist für alle sehr gefährlich", hieß es in der Mitteilung. "Sicherheit und Solidarität haben Vorrang, die nächsten 48 Stunden werden sehr schwer."
"Wenn es jemals in den Keys einen ernst zu nehmenden Sturm gegeben haben sollte, dann diesen", sagte Martin Senterfitt vom Katastrophenschutz des Bezirks Monroe County am Dienstag. "Irma" näherte sich als Hurrikan der stärksten Kategorie fünf der Karibik. Es war noch nicht klar, ob er am Wochenende auch auf das US-Festland trifft. "Je eher die Leute gehen, umso besser", sagte Senterfitt.