In der überschwemmten Chemiefabrik in Crosby bei Houston im US-Bundesstaat Texas ist erneut ein Feuer ausgebrochen. Auf Fernsehbildern vom Freitagabend (Ortszeit) war zu sehen, wie Flammen und schwarzer Rauch aus einem Gebäude schlugen. In der Fabrik war wegen der Überschwemmungen die Kühlanlage ausgefallen. Die dort gelagerten organischen Peroxide erwärmten sich, deswegen bestand Explosionsgefahr.

Anrainer wurden aufgefordert, die Gegend zu verlassen. Schon in der Nacht zu Donnerstag kam es zu mehreren kleineren Explosionen und Bränden. Die französische Betreiberfirma rechnete mit weiteren Vorfällen.

Erste Hilfen beantragt

US-Präsident Donald Trump hat indes vor seinem Besuch im hochwassergeplagten Houston beim Kongress eine erste Hilfszahlung in Höhe von 7,85 Milliarden Dollar (6,59 Mrd. Euro) beantragt. Das Geld sei für den Wiederaufbau nach Hurrikan "Harvey" gedacht, teilte das Weiße Haus am Freitag mit.

Der Sturm hat vor allem Texas schwer verwüstet. 7,4 Milliarden Dollar seien für einen Bundesfonds vorgesehen, der nach Katastrophen Gelder bereithält, 450 Millionen für Kredithilfen für kleinere Unternehmen.

Zuletzt war erwartet worden, dass Trump, der in vielen Themen mit dem Kongress überkreuz liegt, zunächst nur 5,95 Milliarden Dollar beantragen wird. Die Regierung will die Hilfen in mehreren Schritten fließen lassen, weil die Schäden bisher nur grob abzuschätzen sind. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hat gesagt, allein sein Bundesstaat werde womöglich mehr als 125 Milliarden Dollar benötigen.

Die Finanzierung wird in Washington zwar allgemein unterstützt, ist aber dennoch problematisch, weil die USA voraussichtlich Ende September an die festgelegte Schuldenobergrenze stoßen werden. Nur der Kongress kann das Limit anheben. Das Weiße Haus warnte bereits, sollte die Obergrenze nicht weiter nach oben gesetzt werden, könnte dies Hilfen für die Flutopfer erschweren.

Trump wird am Samstag in der Öl-Metropole Houston erwartet. Geplant sind Treffen mit Opfern des Hochwassers sowie freiwilligen Helfern. Danach wird der Republikaner nach Louisiana weiterreisen. Der Bundesstaat ist ebenfalls vom Sturm getroffen worden.