Nicht nur Psychologen und Therapeuten, auch Therapiehunde brauchen regelmäßig "Supervision". Zum einen sollte bei Einsätzen der Tiere stets die menschliche Bezugsperson dabei sein, um Stress-Signale zu erkennen und dem Tier Rückzugsmöglichkeiten zu geben, so die Erlanger Wissenschafterin Andrea Beetz.

"Wenn etwa mit verhaltensauffälligen Patienten gearbeitet wird, ist das für den Hund genauso anstrengend wie für Therapeuten", sagte Beetz. Sie forscht unter anderem zu "tiergestützten Interventionen".

Therapeuten arbeiteten daher entweder mit ihren eigenen, speziell ausgebildeten Tieren oder mit einem Hundeführer zusammen. Das soll eine Überforderung des Hundes vermeiden. Im Rahmen der Ausbildung werden die Hunde unter anderem auf die Geräusche oder Gerüche in einem Klinik-Umfeld vorbereitet oder auf den Umgang mit motorisch eingeschränkten Menschen.

"All das kann die Tiere irritieren", so Beetz. "Der Hund sollte auch jährlich von einem externen Experten überprüft werden, am besten einem Verhaltensbiologen oder einem Tiermediziner mit Spezialausbildung."

Die meisten Therapiehunde seien mindestens zwei Jahre alt, wenn sie eingesetzt werden können - und in der Regel sei mit acht oder neun Jahren auch schon Schluss: "Ältere Hunde haben einfach mehr Ruhebedürfnis."