"Ich hoffe, dass sich Köln freut, you know", sagte die US-Amerikanerin Elizabeth Reichert dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Darüber braucht sich die 93-jährige Dame wohl keine Sorge machen: Nach ihrem Tod wird die US-Amerikanerin dem Kölner Zoo im Namen ihres bereits 1998 verstorbenen Mannes Arnulf rund 22 Millionen Dollar vererben, berichtet die Zeitung.

Elizabeth Reichert (93) lebt mittlerweile in der Nähe von Philadelphia (US-Staat Pennsylvania). Das Paar heiratete ein Jahr nach Kriegsende, wanderte von Köln erst nach Israel und schließlich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs über Israel in die USA aus.

Ihr Mann, Arnulf Reichert, musste sich wegen seines jüdischen Glaubens während der NS-Zeit vor den Nazis verstecken und überlebte im Untergrund. Nach der Auswanderung wurde er ein erfolgreicher Unternehmer in den USA. Das Paar hat ein erfolgreiches Unternehmen für Heimtierbedarf aufgebaut. Kurz vor dessen Tod soll sich das Paar dann überlegt haben, ihr Vermögen dem Zoo in Köln zu überlassen. Der Millionenbetrag fließt zunächst in eine Stiftung.

Reichert lebt mittlerweile in der Nähe von Philadelphia und will den Betrag in Raten zahlen lassen, weil die Stadt ihrer Meinung nach der Versuchung erliegen könnte, dem Tierpark die Zuschüsse zu kürzen.

Allerdings könnten aus den 22 Millionen Dollar noch mehr werden. Denn Elizabeth Reichert hat vor, noch einige Jahre zu leben - und bis heute kauft die 93-Jährige regelmäßig Aktien. "Beim Zoo ist das Geld gut angelegt", erklärt sie dem Blatt. "Wenn man sich überlegt, wohin man sein Geld vererbt, spielen die Erinnerungen eine große Rolle." Zwar sei sie als Kind nicht allzu oft im Zoo gewesen. Aber der sei doch "für die Stadt so wichtig wie der Kölner Dom", sagt sie. Als Kölner hätten sie sich gemeinsam zu dem großzügigen Geschenk entschieden.