Die Staatsanwaltschaft von Neapel, die wegen fahrlässiger Tötung in Zusammenhang mit dem Erdbeben auf Ischia am Montag ermittelt, hat mehrere beschädigte Gebäude der Urlaubsinsel inspiziert. Es soll festgestellt werden, ob Bausünden für den Einsturz der Häuser mitverantwortlich sein könnten.
Das Haus einer Familie mit drei Kindern, die lebend aus den Trümmern geborgen wurden, soll mit zusätzlichen Stockwerken, die ohne Baugenehmigung errichtet wurden, zu stark belastet worden sein. Nach dem Erdbeben sind auf der Insel unter Missachtung von Bauvorschriften bzw. überhaupt illegal errichtete Häuser Gegenstand von Diskussionen. 600 Immobilien müssten eigentlich abgerissen werden, weil sie als Landschaftsverschandelung eingestuft wurden.
Vor allem alte Gebäude stürzten ein
Die Bürgermeister der Gemeinden auf Ischia wiesen die Vorwürfe jedoch umgehend zurück. Es bestehe kein Zusammenhang zwischen Bausünden und Erdbebenschäden. Eingestürzt seien vor allem sehr alte Gebäude, darunter eine Kirche, die nach einem Erdbeben im Jahr 1883 errichtet worden war.
Das italienische Institut für Geologie und Vulkanologie (INGV) betonte, dass das Erdbeben oberflächlich gewesen sei. Dies könnte ein Grund sein, warum ein Erdbeben mit Stärke 4,0 derartige Zerstörung verursacht habe.